Zivildienst wird Ehrenamt

Die folgenden Zeilen sind ein Leserbrief von Jens-Peter. Die von Ihm aufgeworfenen Fragen sind wichtig und durchaus interessant, darum habe ich mich entschlossen diese als Artikel zu veröffentlichen. Das Sozial- und Gesundheitssystem ist bereits stark überspannt und die Frage wie der Verlust kompensiert werden soll ist nur eine der wichtigen. Vielen Dank an Jens-Peter für die Zusendung.

Nun zu meinem Anliegen. Man liest derzeit überall in den Medien über die geplante Umstrukturierung der Bundeswehr und wie doch jetzt alles noch funktionieren soll ganz ohne Wehrpflicht. Es sollen Anreize für Freiwillige geschaffen werden, dennoch Kriegsdienst zu leisten und ihr Leben und das anderer für eine Sache zu opfern, die oft den wenigsten klar sein dürfte, die sich dazu bereit erklären.
Was ist auf der anderen Seite? Der Zivildienst. Der fällt jetzt genauso weg. Nur das scheint keinen sonderlich zu interessieren. Da macht man sich offenbar keine große Sorgen, wenn von jetzt auf gleich mal eben noch rund 80000 Zivildienstleistende pro Jahr (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/70600/umfrage/einberufungen-zum-zivildienst-pro-jahr/) wegfallen. Und das in einem Sektor, in dem schon jetzt kaum noch Geld für ausreichend Personal vorhanden ist, um den alten und kranken Menschen ausreichend Versorgung und ein würdiges Dasein zu garantieren.
Anstatt sich mal Gedanken zu machen, wie man hier Anreize schaffen kann, um wenigstens einen Teil der Zivildienstleistenden bei der Stange zu halten, macht man einfach aus dem Zivildienst einen Bundesfreiwilligendienst. Vergütung = 0 (in Worten: NULL)  …. ist ja ehrenamtlich!
Haben die noch alle Tassen im Schrank? Erstens gibt es bereits einen ehrenamtlichen sozialen Dienst, nämlich das FSJ, das freiwillige soziale Jahr. Ob das jetzt auch abgeschafft werden soll, habe ich noch nicht ganz durchblickt. Nur hier gibt es schon eine Möglichkeit für engagierte junge Menschen. Laut Statistik 2007/2008 immerhin über 31000 Menschen, vorwiegend Frauen.
Aber was ist mit dem Sektor, der vorher durch Zivieldinstleistende abgedeckt wurde? Da wird sich kaum noch jemand finden, der sich dazu berufen fühlt die trotzdem wichtige Arbeit auszuführen. Ich war selber beim Zivildienst und möchte die Zeit dort nicht missen. Im Umgang mit alten und kranken Menschen lernt man viele Aspekte des Lebens kennen, vor allem als junger Mensch, die einen verändern und auch durchaus reifen lassen.
Ich muss mir des öfteren von einstigen Wehrdienstleistenden anhören, was sie mir doch alles vorraus haben. Weil sie gelernt haben was Disziplin bedeutet und überhaupt viel wichtiges dort gelernt haben. Wenn man etwas genauer nachhakt wird es schon weniger und die Argumente fangen an zu brökeln. Ich wurde zwar nicht ausgebildet darin wie man am besten einen anderen Menschen tötet, aber ich wurde darin unterrichtet, wie man bedürftigen Menschen helfen kann und was alles dazu gehört. Es wurde mir aufgezeigt, wie vergänglich doch das Leben ist und wie schnell man auf andere angewiesen ist. Dieses Jahr hat mir sehr viel gebracht in meinem Leben, auch wenn weniger schöne Situationen dabei waren. Aber man hat gelernt was Leben UND Sterben bedeutet.
Heute habe ich den Eindruck, es interessiert niemanden mehr, gerade unsere Regierung, wer die fehlende Arbeitskraft im sozielen Sektor erledigen soll, der schon jetzt akut unterbesetzt ist.
Würdiges Leben und Ableben, der Umgang mit Alten und Kranken ist ein Spiegel der Gesellschaft in der wir leben. Er wird sich nicht zum Positiven weiterentwickeln so wie die Weichen gestellt sind. Eventuell kannst Du ja mal paar Zeilen darüber berichten.
viele Grüße, Jens-Peter

22 Responses to Zivildienst wird Ehrenamt

  1. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    Guten Morgen alle

    Mit dem Ehrenamt werden sie sich schwer tun kann doch keiner mehr machen,Feuerwehrler und andere Ehrenamtliche stellt doch keiner mehr ein.
    Die begründung ist zuviele Fehlzeiten,die müssen weg in der Arbeit usw.

  2. Blubb sagt:

    Die Aspekte und Probleme, die in diesem Artikel angerissen werden, sind sicherlich problematisch und in der Zukunft weit aus gravierender als bisher, nur muss man auch die zweite Seite der Medaille sehen.

    Die Wehrpflicht war ein Zwang und man hatte die Wahl, zwischen Zivildienst, (Wahl ist ein wenig falsch ausgedrückt, man konnte nicht wirklich frei wählen, man MUSS begründen, warum man den Dienst an der Waffe nicht nachgehen kann) Wehrdienst oder Verpflichtung für 6 Jahre bei THW/Feuerwehr.

    Ich persönlich hatte das Glück, dass die Bundeswehr erst im dritten Semester auf die Idee kam, mich einzuziehen, sodass ich dies ablehnen konnte, anderen hatten dieses Glück nicht und es gibt auch eine menge Menschen, die sowohl Zivildienst, als auch Wehrdienst, als Verschwendung ihrer Lebenszeit ansehen.

    Jeder Mensch sollte das Recht haben, selber zu entscheiden, ob er einen dieser Dienste absolvieren will, ein Zwang ist das falsche Mittel. Auch werden Zivis gerne als billige Arbeitskräfte benutzt, vielleicht wird nun der Beruf des Pflegers aufgewertet und vernünftig bezahlt, da es eine Unterversorgung gibt, wobei ich das ehrlich bezweifel.

    Letztendlich werden aber wieder die Schwächsten unter dem System leiden, Diejenigen, die abhängig sind.

  3. Kama sagt:

    Der Zivi ist nicht unbedingt notwendig, zum Teil sogar voellig sinnlos und ueberfluessig eingesetzt, doch mit ihm faellt aber bei den wirklich wichtigen Stellen eine sehr grosse Aushilfe weg.

    Ich hab meinen Zivi vor ein paar Jahren in nem Krankenhaus gemacht, war ne spontan Entscheidung bei der Musterung, bereut hab ichs nicht, im Gegenteil, ich bin froh das ich Zivi wurde anstatt sinnlos zum Bund zu gehn und dort ‚meine Zeit‘ abzuwarten.

    Naja, nu koennt ich noch mehr Langweiliges (ich halt mich also kurz) ueber katastrophale Arbeitsvehaeltnisse (nicht fuer mich, sondern fuer die Schwestern und Aerzte usw.) schreiben, oder wie Patienten nicht als Menschen angesehen werden, sondern nur noch als gefuellte Betten (selbst von manch einer Schwester) oder das das Krankenhaus geschlossen und in ein voellig verpfuschtes(!) und zu kleines, neu gebautes Gebaeude umgesiedelt wurde.

    Zurueck blieb nur ne kleine Stations um unwichtige Patienten abzufangen.
    Und der Zivi, der seinen letzten Monat gelangweilt in nen fast leerem Krankenhaus verbracht hat, in dem er sogar damals 20 Jahre zuvor geboren war. 😐

  4. Irmonen sagt:

    Das passt doch alles sehr gut im Zeitplan. Immer mehr Tätigeiten werden mit Zeitarbeitsfirmen abgewickelt. Wers nichtn mehr schafft wird depressiv, bekommt Schwerbehindertenstatus und Frührente (ein bisschen pauschaliert gesagt). Dann vor allem auch die ßffnung für 70 Millionen Neu-EU-Bürger in den deutschen Arbeitsmarkt. Da kann man dann zu sehr niedrigen Löhnen diese Arbeistsmigranten in das deutsche Sozialwesen integrieren, als Arbeitnehmer und Nutnieser.

    Mehr-Kosten durch Ziviwegfall? wer wird denn bei den Summen mit denen da im eskalierenden Zins-Schuld-Geldsystem gehandelt wird so genau rechnen und kleinlich sein….

  5. XOX sagt:

    Damals als das erste Mal die Rede von der
    „Aussetzung der Wehrpflicht“ veröffentlicht wurde,

    warte ich seither nur noch auf folgende Meldung:

    Die Hartzer sollen für ihr täglich Brot den Ausfall des Zivieldienstes übernehmen.

    Dieses hatten wir in grauer Vorzeit schon einmal „Spaten“.

    gruss

  6. Irmonen sagt:

    @ 2 Bubb
    “ Pflegedients aufgewertet und besser bezahlt?“

    Für die Tagessätze oder Fallpauschalen und die Sparzwänge in den Krankenhäusern und Rehaeinrichtungen (125-135 Euro für alles!!!)? wo soll das denn hergenommen werden, die Mehrbezahlung? Geld wird aber im gleichen Bereich, wenn z.B. öffentlich gemanagt wird, in Riesensummen, 5 bis 6 stellig, völlig sinnlos und mit hirnrissiger Planung ohne mit der Wimper zu zucken verschleudert.

    Gutes Geld gibts auch für den IT Bereichen bei den Sozialarbeitsplätzen. Wenn dann mal wieder eine Veränderung von der Zentrale aus im Computer aufgespielt wurde, habe ich dann oft länger damit zu tun,renne und telefoniere von Pontius bis Pilatus, um meinen Routineablauf wieder in die Rehei zu bekommen, oder auch gar nicht mehr oder nur sehr umständlich….

  7. Foerster003 sagt:

    „Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor“

    Ein Lied

  8. tonsetzer sagt:

    Die Einsparungen in Altenheimen und Krankenhäusern sind personell sowieso schon an der Obergrenze. Ich durfte diese vergiftete Atmosphäre zwischen Schwestern/Betreuern und Patienten, die man zwangsweise durch den Personalmangel kreiert otmals beiwohnen. Dieser Bereich müßte dringenst aufgestockt werden. Die Alternative wäre, die Leuten leben gesünder und werden weniger krank, aber nun gut, das wird wohl nicht passieren.
    Der Wegfall von über 80.000 Stellen wird sich schlimm auswirken, sowohl für das Personal, als auch für die Patienten.
    Die spinnen die Römer !

  9. Irmonen sagt:

    @ 6 125-135 Euro: pro Patient und Tag
    – bezahlt wird davon Chefarzt, leitender Arzt/ßrzte, Assitenzärzte, Pflegekräfte, Verwaltung incl. Hierarchien,Auszubildende in div. Bereichen, IT,Küchenpersonal, „Vollpension“ für Patienten, Reinigunspersonal, Handwerker, Empfang, Sport und Pyhsiotherapie und weitere , sonstige Therapie, alle Untersuchungen einschließlich Labor, Sozialberatung,Schreibkräfte, diverse Anschaffungskosten für Verbrauchsmaterialien, Gartenanlage (soll ja auch was hermachen), Deko in Innenraumbereich, Apoteke/Medikamente!, Konsile bei Niedergelassenen ßrzten, so mehr fällt mir jetz gerade nicht ein, denke das reicht.

  10. Terrek sagt:

    @5

    auf diese Meldung musst du nicht mehr warten, da diese glorreiche Idee bereits aus dem CDU-Lager verlautbart wurde:

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-04/hartz-iv-empfaenger-sozialdienst

  11. Jarkheld sagt:

    Erstmal danke für die Info, daß man tatsächlich im BFD kostenlos arbeiten soll, das war mir so nicht bekannt, ich ging davon aus, daß man dort die gleiche Vergütung wie ein Zivi bekommt. Dem ist nicht so:

    „Das Taschengeld soll maximal 330 Euro betragen. Hinzu kommen Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung. Die jeweilige Höhe des Geldes kann jedoch von Träger zu Träger variieren und hängt auch vom Umfang der Tätigkeit des Freiwilligen ab. Das Geld, was der Freiwillige erhält, ist kein Gehalt im arbeitsrechtlichen Sinn. Es ist mehr eine Aufwandsentschädigung; denn bei dem Freiwilligendienst handelt es sich um ein Ehrenamt. “

    Und da wird es interessant für Hartz 4 Empfänger:

    Da es sich um ein Ehrenamt handelt, wird das ganze nicht als Arbeitszeit angerechnet, dh. sie können das Ehrenamt ausüben und das Geld als Aufwandsentschädigung bekommen ohne dass es aufs Hartz 4 angerechnet werden darf (naja darf, dh. einige werden klagen müssen). Wichtig ist dabei der ARGE jederzeit zur Verfügung zu stehen, falls sie einen Job anbieten können. Dh. mit dem Träger klar vereinbaren, daß man u.U. von einem auf den anderen Tag hinwerfen muß dafür. Das sollte dem aber egal sein, schließlich kann man von einem Ehrenamt nicht erwarten, daß eine reguläre Tätigkeit dahinter zurücksteht. Und genau aus dem Grund wird das ganze ne Totgeburt: diese Felxibilität ist nicht vorgesehen und so werden nicht mal Hartz 4 Empfänger den Dienst nutzen können um besser leben zu können.

    Totgeburt.

    Genau wie bei den Freiwilligen für den Bund:
    Bei mir Im Siegerland wurden knapp 1000 Schüler angeschrieben die dieses Jahr fertig werden mit der Schule. Freiwillige Meldungen immerhin 64. Alles Schulabbrecher ohne Abschluß. DAS kann die BW leider auch nicht egbrauchen.

    Totgeburt.

    PS.: Eine Sache noch: Als ich beim Bund war wurde mir nicht das Töten beigebracht, sondern das ßberleben im Falle eines muilitärischen Angriffs. Damals 1997 war die Welt aber noch in Ordnung und wir (also Deutschland) hatten tatsächlich nur vor uns zu verteidigen.

  12. Zinssklave sagt:

    Warum soll ein junger Mensch (wie damals ich) seine Zeit im Altenheim verbringen, während andere ihre Eltern dorthin abgeschoben haben? Wer meint die jungen Leute sollen mal Zwangsarbeit leisten, nur damit das Abschieben der Alten schön billig ist oder Leibeigene aus dem Ostblock dafür einsetzen sollte mal selber diese Arbeit machen. Wenn man meint diese Arbeit ist wichtig sollte man sie selbst machen und nicht (damals mich) oder Osteuropäer aussaugen.

  13. galaxis97 sagt:

    @8, genau dass sollen die Leute ja nicht:,,gesünder sein und länger leben“.Länger leben,vielleicht, aber gesünder,aufkeinenfall!Das bringt kein Geld!Ist doch eigentlich schnuppe,lange geht das alles hier eh nicht mehr…was solls also?!

  14. Woelfle sagt:

    Es ist auch hier wieder einmal sehr interessant, die verschiedenen Meinungen und Erfahrungen lesen zu dürfen.

    Im ersten Moment war ich auch geneigt, anzumeckern, dass man die Zivis ausradiert. Inzwischen sehe ich es so – nach dem Motto, aus allem das Beste machen – dass wir uns unbedingt öffnen und aus solchen Dingen lernen sollten.

    Wenn ich die Meinung von Zinssklave 12. lese, dann bringt er darin etwas ganz, ganz Wichtiges zum Ausdruck.

    Der Begriff „Zivi“ wird in erster Linie mit etwas „gutem“, etwas „sozialem“ verknüpft. Bei genauer Betrachtung aber, hat Zinssklave recht. Der Zivi diente eigentlich nur dem einen Zweck, billig Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben für (meistens) die Arbeit, für die sich der Pflegedienst zu gut ist.

    Egal wer an dieser Stelle nachrückt, derjenige wird nichts zu lachen haben.

    Aber zurück zu der Frage, was wir daraus lernen könnten ?
    Wir könnten lernen zu begreifen, dass es nur einen einzigen Weg gibt, aus dem ganzen Staatssystem herauszukommen. Langsam mit dem Rückzug zurück in die Großfamilien.
    Großfamilien, die wieder – wie eine kleine Kommune – zusammenstehen und einer für den anderen eintritt und sorgt. Soviel wie möglich Arbeitskraft abziehen von außen und nach innen verlagern. Wieder in familiärer Gemeinschaft für Nahrung sorgen … wieder Ansprechpartner in Form von Mama oder Oma zuhause haben, wenn Kinder von der Schule nach Hause kommen. Wieder alte und pflegebedürftige Eltern solange zuhause behalten, wie nur möglich, usw.

    Es ist eigentlich – wenn man es richtig sieht – alles ein Wink FßR uns, nicht gegen uns.

    Ich möchte an einem kleinen Beispiel etwas noch anfügen, was auch so vom Staat gewollt wird.
    Meine Mutter ist dement. Sie lebt aber noch alleine in ihren vier Wänden. Ich beobachte nun bei ihr folgendes: Solange sie alleine ist und keiner um sie herum, verschlechtert sich das Krankheitsbild drastisch. Beim telefonieren bekommt sie oft gar nichts zusammen, ist mürrisch und launisch, mit Weltuntertangsstimmung.
    Sind wir aber bei ihr und unternehmen etwas mit ihr, ändert sich dieses Verhalten binnen zweier Stunden und sie erzählt und lacht und nimmt wieder an allem teil.

    Wir in unserem heutigen Single-Dasein gehen mit großen Schritten genau in diese Richtung. Alle wollen alleine leben, damit sie keine Verantwortung übernehmen müssen und tun und lassen können, was sie wollen … aber am Ende werden sie ganz alleine dastehen und der Staat freut sich, weil man diese Menschen dann bald los hat. Entweder in irgendwelchen Pflegeheimen, die sich von ihrem Geld ernähren oder ein Stockwerk tiefer.

    Denkt mal drüber nach.

    Es ist unsere Chance, umzudenken und wieder friedfertiger und toleranten innerhalb unserer Familien zu werden.

  15. Kama sagt:

    @Woelfe
    ‚Der Zivi diente eigentlich nur dem einen Zweck, billig Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben für (meistens) die Arbeit, für die sich der Pflegedienst zu gut ist.‘

    Das er nur ne billige Ersatzkraft ist, das stimmt natuerlich.
    Aber der Rest nicht wirklich.

    Als Jobbeschreibung des Zivis wird ja gerne das Altersheim genommen wo man dann alte Menschen pflegen und ihnen den Arsch abwischen darf.

    Das ist aber nur ein kleiner Teil von moeglichen Ziviplaetzen, die Aufgaben sind eigentlich sehr vielseitig.
    Von Gaertnerarbeit, ueber Bueroarbeiten, Aktentraeger oder Kurier bis hin zu stationsbezogene Arbeiten oder eben Alten-/Krankenpflege und vieles weitere was ich vergessen hab.

    Das der Zivi fast nur fuer Drecksarbeit da ist fuer die sich das richtige Personal (als Zivi hat man uebrigens den Vorteil das man groesstenteils ausserhalb der Hackordnung und nicht das unterste Glied ist) zu schade ist, ist schlicht eine falsche Annahme unserer Gesellschaft.
    Natuerlich kommt das vor, aber nicht sooft wie wir uns das denken.

    Eventuell ist das auch so gewollt.
    Wer will denn gerne Alten Leuten den Arsch abwischen?
    Da isses doch schoener drei Monate beim Bund Grundausbildung zu machen und den Rest wartet man dann faul ab.

  16. Zinssklave sagt:

    Es war eine schöne Zeit aber es bleibt Zwangsarbeit, da man keinen Bock hatte auf Menschen zu schießen. Auch das freiwillige soziale Jahr ist nicht freiwillig, sondern die Mädels hatten zu schlechte Noten um den gewünschten Beruf zu studieren und dieses FSJ wird dann angerechnet. Weder wäre ich freiwillig zum Zivi noch geht jemand freiwillig zum FSJ. Auch Altenpfleger werden die wenigsten freiwillig (ein paar Irre, die sind dann aber wirklich durch den Wind). Die 13 Monate habe ich nur im Altenheim gemacht, da ich mir sagte wenn schon ein Jahr flöten geht, dann wenigstens Sinnvoll eingesetzt.

  17. Janine sagt:

    Hey!

    Der Bundesfreiwilligendienst soll nicht für 0Eu vergütet werden. Irgendwas wurde da falsch verstanden. Ich kenne ein paar Einrichtungen, die jetzt schon für den zukünftigen Dienst knapp 500eu im Monat bieten. Hier geht es einmal (man glaubt es kaum, nicht ums Geld, sondern Gleichmacherei, Eingliederung und Normierung, der Schritt auf EU-Ebene ist dann der nächste)

    Der Link könnte interessant sein:

    http://www.bundes-freiwilligendienst.de/verdienst-gehalt-taschengeld-entgelt.html

  18. roush sagt:

    Wie gut, dass ich noch 18 Monate Wehrdienst geleistet habe. Das war die machtvollste Zeit meines Lebens. Darüber könnte ich noch viel erzählen, tue es aber nicht, weil andere näher dran sind. Besser ist, die jungen Soldaten erzählen, was sie denken.
    Mit kameradschaftlichem Gruß.
    LG roush

  19. roush sagt:

    Wie gut, dass ich noch 18 Monate Wehrdienst geleistet habe. Das war die machtvollste Zeit meines Lebens. Darüber könnte ich noch viel erzählen, tue es aber nicht, weil andere näher dran sind. Besser ist, die jungen Soldaten erzählen, was sie denken.
    Mit kameradschaftlichem Gruß.
    LG roush

    @ MOD

  20. roush sagt:

    Toll Mod, erst machste mich auf den Doppler aufmerksam und dann stelltste ihn ein. sehr schlau.
    Kann passieren. Beim nächsten Mal machen wir´s besser? Gell?

    LG roush?

  21. Terrek sagt:

    Schon interessant wie viele unterschiedlichen Ansichten es gibt. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht.

    Meiner Ansicht nach einiges interessantes, aber auch viel Unwissen und Blödfug dabei.

    Klar, der Zivi ist ein Hiwi, ein Hilfsarbeiter, der wiederum nur niedere Arbeiten unter Anleitung ausführt.
    Weg der Knechtschaft blabla. Ich finde das System auch nicht tolle, nur haben diese Systeme die Angewohnheit sich nicht von heute auf morgen zu ändern. Klar wären 80000, oder weniger angelernte Arbeitsplätze jetzt sinnvoll. Es wird sie aber so schnell nicht geben. Der Leidtragende ist der alte und kranke Mensch.

    Und noch ein Fehler, den man auf die bösen Anderen abwälzen kann. Die böse Gesellschaft! Alle setzen gern ihre Angehörigen in ein Heim oder besuchen sie nur sporadisch.

    @14 warum holst du nicht deine Mutter zu deiner Familie? Ich weiß es ist nicht einfach, aber diesen Schritt wird die Gesellschaft gehen müssen. Nicht nur anprangern und vorschlagen. SELBER MACHEN. Will aber keiner, ist ja nur unangenehmer Umstand. Ich lebe noch im Haus meiner Eltern, die beide 75 Jahre sind. Ich bin 34. Wenn ich das irgendwo sage, werde ich nur dumm angemacht. Aber ich versuche so gut wie es geht für sie zu sorgen. Alleine könnte sie sich nicht mehr helfen und müssten in irgendeinem Altersheim dahinvegetieren. Mein Vater hatte vor 10 Jahren einen schweren Schlaganfall und ist seither ein Pflegefall. Meine Mutter kann das alleine kaum noch stemmen.
    Dieses so angepriesene System fordert auch Opfer ab, von allen Beteiligten. Das ist oft leichter so dahingesagt, als getan.

    Und was soll überhaupt der ganze Blödsinn Zwecks Zwangsarbeit? Was ist denn der Wehrdienst gewesen? Das war auch Zwang, zumindest früher.

    Und wer mir jetzt erzählt er hätte dabei nicht gelernt andere Menschen zu töten, sondern nur selber zu überleben, der sucht doch nur nach einem billigen Alibi.

    Natürlich muss ein Soldat in erster Linie überleben können. Der 2. Schritt ist doch der, dem Feind eben dies unmöglich zu machen. Kriege werden nicht entschieden von Soldaten die ewig überleben, sondern von denen, die ihre taktischen Ziele erreichen und das schließt numal den Tod der feindlichen Truppen mit ein, solange man nicht nur auf dem Trainingsgelände übt!

    Zu Nr. 18,19,20 brauch ich eigentlich nicht viel sagen. Die 3 Posts sprechen eigentlich schon für sich.

    Nur würde ich schon gerne wissen, was genau jetzt doch das geile Machtgefühl ausgelöst haben könnte. Aber unser heimlicher Machtvoller, will ja nicht darüber reden.

    Gott schütze Deutschland! Diese Leute und noch ganz andere stellen bald unser Berufsheer…..

  22. Terrek sagt:

    Nachtrag:

    Ich habe übrigends in meiner ganzen Zeit als Zivildienstleistender nicht einen Arsch abwischen müssen. Das ist immer so das Bild eines Zivis, warum auch immer. Das mags zwar auch geben aber das ist eben nur ein kleiner Teilbereich. Es gibt übrigends durchaus schlimmere Dinge als das. Allerdings auf einer komplett anderen Ebene und genau das ist dann die Ebene, bei der man auch sehr viel lernen kann. Das bietet keine Bundeswehr.

    Ich war in der Altenpflege tätig. Entweder mit der gelernten Fachkraft unterwegs und habe diese unterstützt oder auch ältere Menschen zum Arzt gebracht, die Wohnung geputzt, mit ihnen eigekauft etc. Alles Tätigkeiten, wo man sonst anderes, teures Personal brauchen würde.
    Aber hierfür hat der Staat ja kein Geld. Lieber wird ersonnen wie man jetzt ein neues Berufsheer für zig Milliarden im Jahr aufstellen kann um wieder den Hampelmann für die USA, die Nato oder sonstwen zu spielen, was dann wiederum Unsummen an total unnütz rausgeworfenen Steuergeldern bedeutet. Siehe Afghanistan, oder all die anderen Kriegsschauplätze, an denen wir ja seit neuestem unsere Freiheit verteidigen müssen.

    Danke an Cheffe, dass er meinen Beitrag veröffentlicht hat!

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