Schätze der Natur X: Wildobst im Garten, jetzt ist Zeit zum Pflanzen!
Ende Oktober / Anfang November ist die beste Zeit Gehölze zu pflanzen. So habe die Jungpflanzen noch vor dem Einbruch des Winters genügend Zeit sich am neuen Standort einzuwurzeln. Wildobstgehölze im Garten bringen viele Vorteile:
* sie sind unempfindlicher gegen Krankheiten, Frost und Trockenheit
* benötigen kaum Pflege und stellen an den Boden keine große Ansprüche.
* Viele Arten zeichnen sich durch eine sehr schöne Blüte und/oder eine auffallende Herbstfärbung aus.
* Und als Zugabe gibt es aromatisches und vitaminreiches Wildobst zu ernten!
Klingt doch perfekt, nicht wahr?
Vorausgesetzt Sie beachten einige Punkte stimmt das auch!
Alle Wildobstarten benötigen einen möglichst sonnigen Standort.
Manche Arten sind so genannte Pioniergehölze und beginnen nach einigen Jahren zu wuchern, zum Beispiel aus Wurzelausläufern heraus. Diese Arten eignen sich nur für große Gärten. Die Schlehe und der Sanddorn zählen zu dieser Gruppe.
Beim Sanddorn ist zudem zu beachten, dass dieser zweihäusig ist: das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Wenn Sie später die orange leuchtenden Superfrüchte aus eigenem Anbau ernten wollen müssen Sie also unbedingt neben das Weibchen auch ein passendes Männchen setzen. Fragen Sie in einer Baumschule um Rat und erwerben Sie dort ein passendes Pärchen. ßbrigens: wer eine Böschung befestigen möchte: dazu eignet sich Sanddorn perfekt, da er gleichzeitig flach und tief wurzelt.
Bei der Eberesche empfehle ich Ihnen eine so genannte Mährische Eberesche oder auch ß?Sorbus aucuparia edulisß? genannt, zu wählen ß? diese schmeckt einfach besser.
Einen hohen Zierwert (Blüte + orangerote Färbung + aparter Wuchs) bietet die Felsenbirne. Die zuckersüßen und sehr aromatischen Beeren sind im Hochsommer reif.
Wer, aus welchem Grund auch immer, eine dornige Hecke pflanzen möchte ist mit Berberitzen (Sauerdorn) und der Heckenrose gut bedient. Die Früchte der Heckenrose, Hagebutten genannt, sind wegen ihres sehr hohen Vitamingehaltes ganz besonders wertvoll. Getrocknet als Tee oder eingekocht als Mus eignen sie sich für Selbstversorger perfekt, um einen Vitaminvorrat für die kalte Jahreszeit anzulegen. Doch dazu in einer späteren Folge mehr.
Regelmäßig zwei Ernten pro Jahr bietet der Schwarze Holunder: die duftenden Blüten im Juni, die schwarzen, aromatischen Früchte im September. Dieser Strauch kann auch an einem halbschattigen Standort gedeihen und reichlich Früchte tragen.
Zum Schluss noch ein Tipp für kleine Gärten oder auch für Vorgärten:
hier möchte ich Ihnen die Mispel (Mespulus germanica) ans Herz legen!
Dieser Strauch wächst gedrungen und formschön, besticht durch auffallende, rosa Blüten, schönes Laub und aparte Früchte, welche man nach dem ersten starken Frost erntet. Die Mispel ist schön aber gar nicht zimperlich: sie erträgt Hitze und Trockenheit, starken Frost und arme Böden. Zudem benötigt Sie praktisch keine Pflege. Damit ist sie die ideale Pflanze für den gestressten Großstadtgärtner. Eine Bedingung stellt die Mispel allerdings: sie braucht einen sonnigen Standort.
Viel Freude beim Planen und Pflanzen!
Markus Strauß
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Den Mitschnitt des Interviews beim NDR finden Sie hier:
http://www.youtube.com/watch?v=M8tQf1h1Rmk
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Band 1: Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen
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© Dr. Markus Strauß 2011
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