Das Fiscalcliff, eine unendliche Geschichte

Nach dem – wie erwartet – ausgebliebenen Weltuntergang am 21.12.2012 versucht die Presse nun einen neuen, anderen Weltuntergang zu propagieren. Unter Titeln wie „US-Haushaltsstreit überschattet Asien-Börsen zum Jahreswechsel“ wird vor den dramatischen Konsequenzen eines Scheiterns gewarnt. Noch euphorischer gehen dort die US-Medien ans Werk. Einer der wenigen Publizisten, welche den Sachverhalt ganz nüchtern beschreiben, ist Paul Krugman. Der Nobelpreisträger und New York Times Kolumnist sagt einfach, „lasst es geschehen.“ Wer sich mit den Fakten beschäftigt, kann dem Mann eigentlich nur recht geben. 


Bereits mehrfach wurden „Deals“ geschlossen, die zu nichts führten, als zu einer noch höheren Staatsverschuldung. Die USA sind sowahr nicht über den Berg, geschweige denn jemals aus dem Tal der Tränen geschritten. Betrachtet man die US-Staatsverschuldung, kommt man aus dem Kopfschütteln eigentlich nicht mehr heraus. Mit über 100% des BIP und das trotz massiv manipulierter Zinseffekte, eine Nation am Rande der Regierbarkeit.

In seiner Kolumne bei der New York Times schreibt Krugman, warum er denkt, man sollte es geschehen lassen, also die USA wenn nötig über die Klippe segeln lassen.

Die Überschrift lautet: „Let´s not make a Deal“, was soviel wie „lasst uns keinen (Kuh)Handel machen“  bedeutet.
Obama hat eigentlich sofort eine Entscheidung zu fällen, wie er mit der Behinderung der Republikaner umgehen sollte. Wie weit sollte er der G.O.P (Republikaner) bei deren Forderungen entgegenkommen? Meine Antwort ist überhaupt nicht weit.
[…]
Ich sage das und ich will nicht die wirklich realen Gefahren durch das Fiskal-Cliff für die Wirtschaft kleinreden, welche eintreten werden, sollten sich die beiden Parteien nicht bis zum Ende des Jahres einigen und einen Deal finden.
[…]
Die drohende Kombination von Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen sind wahrscheinlich groß genug, um die USA zurück in die Rezession zu stürzen. Niemand möchte, dass das geschieht, aber es kann passieren und Obama muss bereit sein, es geschehen zu lassen – wenn nötig.
Warum?
Weil die Republikaner versuchen, Obama das dritte Mal seit seinem Amtsantritt zu erpressen.
[…]
Nun, das muss aufhören – es sei denn, wir wollen in Geiselhaft genommen werden und die Regierbarkeit der Nation bedrohen lassen als Standard des politischen Prozesses.
Was sollte Obama also tun? Einfach nein sagen und wenn nötig über die Klippe gehen.
[…]
Seien Sie standhaft Herr Präsident und geben Sie der Bedrohung nicht nach. Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal.[1]

Leider geht Krugman nicht auf die Notwendigkeit ein, die Staatskasse zu entlasten. Bereits eine Halbierung der Ausgaben für Geheimdienste, Überwachung und die Kriege gegen freie und souveräne Staaten würde wahrscheinlich reichen, um die Kasse zu sanieren.

Carpe diem

[1] http://www.nytimes.com/2012/11/09/opinion/krugman-lets-not-make-a-deal.html?_r=0


5 Responses to Das Fiscalcliff, eine unendliche Geschichte

  1. Jens Blecker sagt:

    Heute um 17.00 Uhr MEZ soll die Erklärung folgen, mal sehen was da kommt.

  2. Frank H. sagt:

    Ich sehe kein großes Drama, nur eine Show der Eitelkeiten.
    Amerika braucht dieses Haircut dringend! Und wir auch.

  3. Habnix sagt:

    Wenn Paul Krugman eine Halbierung der ausgaben für Geheimdienste u.s.w befürworten würde, dann würde es ihm wie John f. Kennedy ergehen.

  4. Habnix sagt:

    Das nehme ich mal an.

  5. pedrobergerac sagt:

    Frage an den Bund der Steuerzahler

    Bei der genauen Betrachtung Ihrer Website ist mir Folgendes aufgefallen.
    Sie beschäftigen sich mit allen Steuerbelangen die man sich nur vorstellen kann.
    Eigentlich fehlt nur ein einziger Betrachtungspunkt:

    Warum müssen wir eigentlich Steuern zahlen?

    Mit dieser Frage will ich Ihr Augenmerk auf die Geldschöpfung lenken, welche in allen Belangen des Finanzwesens, vor allem beim Studium der Wirtschafts(wissenschaften) völlig ausgeblendet wird.

    Will man uns damit verheimlichen, dass die Geldschöpfung durch Privatbanken der eigentliche Grund für die Steuern ist?
    Würde nämlich der Staat, alles Geld dass er braucht, um Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten, Straßen, Brücken etc. zu errichten und zu unterhalten, würde nämlich der Staat dieses Geld selber aus der Luft schöpfen (Fiat Money) wie es die Privatbanken machen, dann bräuchte er doch keine Kredite aufnehmen, keine Zinsen zu zahlen, wäre nicht verschuldet und wir bräuchten deswegen keine Steuern zu zahlen?

    Wir könnten all unsere Arbeitsleistung, unsere Fähigkeiten, unsere Fertigkeiten, all unser Wissen und unsere Kraft in die Bewältigung der Probleme zu stecken, die wir durch das derzeitige Schuldzinsgeldsystem erst bekommen haben. Wir könnten wirkliche Bildung finanzieren, alle Mütter oder Väter könnten zu Hause bei Ihren Kindern bleiben. Wir könnten eine wirklich lebenswerte Welt erschaffen.

    Warum machen wir das nicht einfach? Warum lassen wir es zu, dass die Banken auf unsere Kosten leben und somit unsere Gesellschaft langsam in den Untergang treibt, wie man aktuell an Griechenland erkennen kann?
    WARUM WIRD UNS DIE TATSACHE ÜBER DIE GELDSCHÖPFUNG VORENTHALTEN?
    WARUM WERDEN WIR VON ALLEN SO DREIST BELOGEN UND BETROGEN?
    Haben Sie sich das schon einmal gefragt?
    Warum ist dies kein Thema für den Bund der Steuerzahler?
    Wem dient der Bund der Steuerzahler? Dem Systemerhalt des Schuldzinsgeldes?

    Bevor ich nun diese Anfragen schließe möchte ich Ihr Augenmerk noch auf den Plan B der Wissensmanufaktur richten. Dieser Plan B zeigt auf, dass die Bankenrettungen beileibe nicht alternativlos sind, wie uns unsere Bundeskanzlerin immer weismachen will.

    Sie haben sich den Dienst an den Steuerzahlern auf Ihre Fahnen geschrieben? Machen Sie was draus. Ab 2013 rollt eine neue Steuerlawine auf die Bürger dieses Landes los. Und scheuen Sie sich nicht, die Banker und Politiker als das zu bezeichnen, was sie in Wirklichkeit (ohne Gesetze) sind. Verbrecher und Ausbeuter, die auf unsere Kosten wie die Made im Speck leben.

    Noch ein schönes Weihnachtsfest
    Und ein Gutes Neues Jahr

    Mit freundlichen Grüßen
    Pedrobergerac

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