Die Kolumne des gemeinen Bürgers (1)
Die Kolumne des gemeinen Bürgers (1), von Kurt Kurz, 3. Vorsitzender des Vereins zur Förderung der gehobenen Boshaftigkeit (VzFdgB)
Es muss wieder mehr gelacht werden, meine sehr verehrten Damen und Herren, Liebe Leser und die, die es mal werden wollen.
Und damit meine ich nicht dieses zickig-gehässige Maschinengewehr-Lachen, das ausgestoßen wird, wenn beim „NewTop Mega Video der Woche“, der kleine Junge einen Stock zwischen die Speichen seines Fahrrades gesteckt kriegt, worauf er in hohem Bogen über den Lenker schießt, sich auf dem Pflaster die Zähne ausschlägt und das Kinn bis zum Knochen aufschürft, sondern ich meine ein herzliches, freudiges, aus tiefster Seele kommendes Lachen, das mich überfällt wenn ich einen dieser schönen, alten Familien-Kurz-Witze höre.
So wie zum Beispiel …, „Sagt der Einbeinige zum Blinden,< Ick tret´ dir gleich in Arsch!>, sagt der Blinde, <Dit will ick sehen!>. Da ist es denn auch ok, wenn sie ein Kind dabei haben. Aber eben dieses Gehässige, das verbreitet sich ja, wie eine Pestbeule im Mittelalter.
Manchmal habe ich das Gefühl, die Menschen, auch in meinem persönlichen Umfeld, betrachten meinen Verlust, als ihren persönlichen Gewinn. Und umgekehrt gibt es nichts Schlimmeres als der Erfolg des engsten Freundes.
Das kurze Aufbrausen einer, durchaus intellektuellen, Jugend zum Ende der 60er Jahre, der, an sich ja Erstmal recht erfolgreiche Versuch der Befreiung vom System, hätte vielleicht gleichzeitig auch eine von der Konditionierung sein müssen, um für dieses neue Jahrtausend gewappnet zu sein. Die „Welle“ hat inzwischen auch diejenigen einfach mit sich genommen, die damals die Lautesten waren. Die Welle des Geldes und der Macht.
Es sollte wieder mehr gelacht werden, meine sehr verehrten Damen und Herren, Liebe Leser und die die es mal werden wollen. Ein Politiker hat nicht viel zu lachen. Eine Politikerin noch viel weniger.
Und wenn man bedenkt, wie viele ihrer moralischen Grundsätze und humanitären Prinzipien sie schon in der Stadtverordnetenversammlung ihres 1500 Seelen Heimatdörfchens, über den Haufen werfen musste, um ihre sogenannte Karriere auf den richtigen Weg zu bringen, dann wunderts mich auch kein Stück, dass es auf Bundesebene schon um echte Leichen im Keller handelt.
Es gilt eben überhaupt nicht mehr seinen Nächsten zu lieben, sondern besser zu sein, als der.
Und auf einmal kommt da so ein neues Pontifexchen daher und benimmt sich in einer Art daneben, dass es der hinterher röchelnden Ordonnanz nicht nur die Contenance aus dem Gesicht fallen, sondern vor allem die Kontinenz, die innige, aus den am Bein festgebundenen Kathetherbeutel laufen lässt.
Hier wäre jetzt eigentlich wieder ein guter Moment für einige deftige Zoten, aber darum bin ich heute, leider, nicht da. Also, wo war ich? Achso hier …, nennt mich einen ewigen Zausel, aber ist, sich nicht ans Protokoll zu halten, nicht auch schon wieder eines?
Und, liebe Freunde der gehobenen Boshaftigkeit, was genau zeigt dieser neue Papst der kathoholonischen Jugend? Während es der Hersteller des Motorreinigungsmittels der Wagen von Coca Cola, Coca Cola, in TV und Radio auf die Spitze treibt und predigt, wie geil es ist, sich um Nichts zu scheren und doch besser Party zu machen, was macht da der Neue?
Der argentinische Italiener, italienischer Herkunft, dieser gemäßigte Jesuit, Liebhaber von Tango und Fußball und wenn man es etwas pauschaler sieht, der verdammt nochmal erste Papst aus Amerika?!
Stellt sich vor seine Geführtwerdenwollenenden und …(tadaa) , bricht die Regeln. Darüber sollte ich nochmal ernsthaft nachdenken. Ich denke, damit habe ich für heute genug gesagt, obwohl es noch so viel gäbe, also zu sagen jetzt.
Es muss wieder mehr gelacht werden. Doch gilt es gemeinsam zu lachen, über die Welt und sich selbst. Jugendliche, die aus der Pubertät nur Verbitterung mitbringen werden die Adoleszenz vielleicht gar nicht mehr erleben, weil sie auf der Straße ums Überleben kämpfen müssen.
Bitte haben Sie, liebe LeserInnen und solche die es werden wollen, liebe Freunde der gehobenen Boshaftigkeit, ein wenn auch außen kaltes, innen ein ganz warmes und gesegnetes Osterfest.
Ihr Kurt Kurz
Kurt Kurz ist Redaktionsmitglied beim eXtremkabarett-blog und dem Schreibbüro Wellmann, aus dem Hause Wellmann
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