Griechenland-Immobilien: Lastenausgleich light

Die Krise zieht ihre Kreise und im Stillen ahnen viele bereits, dass noch ein dickes Ende folgen müsste. Sehr früh griffen wir das Thema Lastenausgleich auf, da eine Zwangssteuer auf Immobilien und Grundstücke eine der wahrscheinlichsten Optionen ist. Warum, erklärt eigentlich der Begriff bereits, man ist mit Gebäuden und Land nicht mobil. Neben dem Testballon in Zypern wird nun ein neuer in Griechenland gestartet. Das alles ist Teil des so genannten Rettungspackets, für Immobilienbesitzer eine weitere schwere Belastung.


Zweimal hatte das griechische Finanzministerium bereits den Rasierer angesetzt, mit einer temporären Steuer. Die Sonderabgabe auf elektrifizierte Flächen EETIDE und die Immobilien-Vermögensteuer FAP schlugen mit immerhin bis zu 20,- pro Jahr zu Buche, eine enorme Belastung für den „Normalhaushalt“. Diese Abgaben betrafen nur die elektrisch versorgten Quadratmeter von Gebäuden und nicht Grundstücke oder Brachflächen. Dem Umstand soll nun mit dem neuen Formular E9 (= Immobilien-Deklaration) in Verbindung mit der „Einheitlichen Immobiliensteuer“ Rechnung getragen werden, schreibt der Griechenland-Blog.

Erzielt werden sollen mit der neuen Steuer 3 Milliarden Euro, bisher kommen allerdings nur 2 Milliarden zusammen. An dieser Stelle ist dann die Kreativität der plündernden Horden aus dem Finanzministerium gefragt. Bisher teilt es sich auf wie folgt:

ungefähr 1 Mrd. Euro aus der Besteuerung der urbanen Immobilien,
450 – 500 Mio. Euro aus der Besteuerung der Immobilien der Unternehmen und der Kirche und
500 – 600 Mio. Euro aus der Besteuerung außerhalb von Bebauungsplänen liegender Flächen.

Nachdem bereits 2011 der Lastenausgleich von Kirsten Lühmann (SPD) im Bundestag angesprochen wurde, sprachen wir Wolfgang Schäuble dazu beim European Banking Kongress an. Seine Reaktion dazu sprach Bände, auch wenn er natürlich mit gekonnter Rhetorik auswich.

Was in Zypern mit Kapitalverkehrskontrollen und Bargeldobergrenzen begann und nun Griechenland mit einem „Lastenausgleich light“ bevorsteht, kann sehr wohl auch Deutschland treffen und wird es wahrscheinlich auch.
Der scheinbar sichere Hafen Betongold kann sich sehr schnell als Fallstrick erweisen und dem Fiskus entkommt man wohl eher nicht.

Carpe diem

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