China: Volksverdummung wird gesetzlich begrenzt

Bisher war noch reichlich an Füllstoff ausländischer Fernsehsender auf chinesischen Fernsehschirmen zu empfangen, dem hat Peking nun einen Riegel vorgeschoben. Aus China klingt es zwar etwas freundlicher, allerdings meint man damit ein Ende der Bevölkerungsverdummung. Bei China.org heißt es dazu: „Die neue Regel soll die nationale Fernsehindustrie sowie „moralische und sittliche“ Sendungen fördern.“ Internationale Sender und Regierungen dürften darüber kaum erfreut sein, im Westen funktioniert das Verdummen schließlich prima und auch der Konsum lässt sich mit völlig „sinnbefreiter Werbung“ wunderbar ankurbeln.


Natürlich werden nun die ausländischen Tv-Sender wieder Feuer und Mordrio schreien, Zensur und was sonst noch so im Handbuch für Verzweiflung steht. All das hilft jedoch nichts, wenn eine Regierung sich den Schutz der eigenen Bevölkerung gegen völlige Verdummung und Niveaulosigkeit auf die Fahne geschrieben hat. So geschehen gestern in China.

Die neuen Regeln sind so transparent wie einfach:

  • Jeder Sender darf nur noch die Rechte an einem ausländischen Fernsehprogramm kaufen.
  • Die im Ausland gekauften und kopierten Programme dürfen zudem im Jahr ihrer Einführung nicht zur Haupteinschaltzeit, also zwischen 19.30 und 22 Uhr, gesendet werden.

Und nun kommt das Beste:

  • Darüber hinaus wird die staatliche Behörde vierteljährlich nur eine musikalische Talentshow genehmigen, die während der Hauptsendezeit ausgestrahlt werden darf.

Weiter heißt es bei China.org:

Laut den neuen Bestimmungen gibt es Sendebeschränkungen an insgesamt 7,5 Stunden pro Tag. In dieser Zeit dürfen keine Fernsehserien und andere Unterhaltungsprogramme ausgestrahlt werden. Die dadurch frei werdenden Sendezeiten müssen mit Nachrichten, Bildungs- und Kulturprogrammen gefüllt werden, so die staatliche Direktive.[1]

Das klingt doch mal vernünftig, vielleicht kommen ja zumindest die öffentlich rechtlichen in Deutschland auch irgendwann zur Vernunft und hören auf jeden Müll direkt in die Hirne der Menschen – im Besonderen die der Kinder zu verklappen. Neben Teletubbies sind auch das Dschungelcamp und Big Brother Anzeichen für eine völlig verdummte und intellektuell kastrierte Gesellschaft.

Carpe diem

[1] http://german.china.org.cn/business/txt/2013-10/21/content_30359508.htm


17 Responses to China: Volksverdummung wird gesetzlich begrenzt

  1. Jens Blecker sagt:

    Wie geil ist das denn? Ich kann den Artikel weder bei Facebook auf meiner Pinnwand posten, noch in einer der Gruppen wo ich bin 😀

    Screenshots :

    screen1

    screen2

  2. Jean Paul sagt:

    Tja Herr Chefredakteur, da bist Du wohl dem Inlandsgeheimdienst der NSA/CIA aufgesessen. *gggg*
    Denken wir gemeinsam daran Obama hat wieder unbegrenzt Geld, um seine Superschnüffelcomputer zu bezahlen. IK-News hatte darüber berichtet.
    facebook only likes you, if you use the right keywords.

  3. Jens Blecker sagt:

    Wie ich höre haben auch einige der Kollegen Probleme etwas zu posten. Vielleicht hat ja jemand dem Drecksladen den Saft abgedreht 😀

  4. Polygon sagt:

    Bei mir das gleiche Ergebnis.

    Betrachte es als Qualitätssiegel 🙂

  5. EuroTanic sagt:

    Das unterschiedet sich nicht vom hiesigen System. Denn hüben wie drüben wollen ein paar Leute den Stein der Weisen gefunden haben und damit den Rest der Bevölkerung beglücken. Ob die dies wollen oder auch nicht. Man kann Dummheit nicht zentral regulieren. Das hat nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Nur wenn jeder ohne Zwang ist kann jeder selber entscheiden welche Informationen (Bildung, Medienkonsum) er zu welchem Preis kaufen will. Und wer dann noch dumm sein will ist selber schuld, kann aber von niemandem verlangen, dass seine Dummheit von anderen subventioniert wird.

  6. anarruko sagt:

    am besten wäre, wenn man komplet alle TV kanäle abschaltet.
    das wär mal eine fortschritt

  7. tom sagt:

    „…frei werdenden Sendezeiten müssen mit Nachrichten, Bildungs- und Kulturprogrammen gefüllt werden…“

    …huuch !!! – dann bin ich schon in China angekommen …

    … wenn bei mir der Volksempfänger aus dem „standby-Modus“ kommt läuft zu 99,9 %, Arte, Phönix, ORF III, 3sat, sowie Dokus auf diversen öffentlich, rechtlichen Sendern …

  8. Evey sagt:

    Hört sich im ersten Moment vernünftig an, wenn man vergisst, dass es sich hierbei um China handelt. Für ihren militanten Drill schon bei Kleinstkindern sind sie ja bekannt. In wessen Interesse diese Maßnahme liegt und für welche Zwecke sie gebraucht wird sollte auch jeder wissen. Wieder mal ein Beweis dafür, dass China die stärkste Macht auf diesem Planeten werden will. Ich sage mir dabei Vorsicht, da entwickelt sich was.

  9. Shohun sagt:

    Also ich kenne dies noch aus meiner DDR-Kindheit. Die Glotze hatte bis 17:00 Uhr nur das Testsignal. Heute wünsche ich es mir zurück. Aus Verzweiflung dürfen meine Kids die Glotze nicht vor 17:00 Uhr einschalten.
    Resultat. Meine Größen ignorieren den Kasten ganz und der Kleine malt/schreibt auch lieber. Leider hindert mich meine Frau noch daran den Kasten zu entsorgen. Ich begrüße die Idee. Denn Bildung ist in jeder Regierungsform von Bedeutung.
    Schon allein dadurch werden die uns bald überlegen sein. Und wenn wir total verdummt sind, überrennen sie uns und nehmen uns Wasser mit. So wie die Franzosen in Libyen.
    Gruß Shohun

  10. Shohun sagt:

    Entschuldigt diverse Fehler. Das Tab hat so seine Eigenheiten

  11. Irmonen sagt:

    „unsere“ Öffentlich-Rechtlichen sind für mich nichts anderes als Prostituierte die von ihren Zuhältern auf den Verdummungsgedanken-Strich, für das Klientel der Bevölkerungsmasse, geschickt werden. Ja und leider sind die Bedürnisse Vieler ziehmlich „bescheiden“.

    Eines muss man den chinesischen Diktatoren lassen. Sie arbeiten sich systematisch zum Wohle des HanChinsen-Volkes voran, Dollarreserven, Goldreserven, Besitz von Ländergroße Flächen fruchtbaren Ackerland in fremden Ländern, Besitz von Minen und Abkommen für Bodenschätze, Ausbildung von Massen an Ingenieruen und anderen hochaqualifizierten Berufen…..

    Rom ging unter, viele Reiche gingen unter, jetzt geht USEuroland unter

  12. Foerster003 sagt:

    Am 13.11.2012 trafen sich in einem Studio in Hamburg Fernsehschaffende in der ZDF Sendung „Markus Lanz“, um über die aktuelle Situation im deutschen Fernsehen zu reflektieren.

    Hier der 15-minütige Zusammenschnitt.

    https://www.youtube.com/watch?v=08at5osNfUM

  13. R1D2 sagt:

    Dann ist China aber 15 Jahre hinten dran, denn vor dieser Zeit habe ich die Volksverdummung in DE auch abgeschafft. Zwar nur für mich, aber was andere so tun und (nicht) lassen, ist deren Problem.

    Jede Glotze hat einen Ausschalter und am besten entsorgt man diese ganz. Wer dazu nicht fähig ist, wird mindestens mit Dieter Bohlen oder wie dieser Dick Brother heisst, bestraft.

  14. rakete sagt:

    Was soll daran gut sein, wenn eine staatliche Behörde vorschreibt, was für die Menschen gut ist? Da schwingt sich wieder jemand auf, um zu entscheiden was „moralisch und sittlich“ ist. Wo liegt der Unterschied zur Trash-TV Verblödungsindustrie?

    Journalistinnen und Journalisten beim chinesischen Staatsfernsehen CCTV werden von der Kommunistischen Partei vollständig kontrolliert und gelenkt.

    Dass die Meinungs- und Pressefreiheit in China inexistent ist, ist hinlänglich bekannt. Wie aber die Zensur funktioniert, wie Nachrichten manipuliert werden, wie gelebter Kommunismus in einem Fernsehsender aussieht, das hat die Journalistin Kirsten Rulf hautnah erlebt. Sie hat im Rahmen eines Robert-Bosch-Stipendiums beim chinesischen Staatsfernsehen CCTV gearbeitet.
    Einflussbereich erweitern

    Im Oktober eröffnet CCTV zwei riesige Studios in Washington und Nairobi, schon jetzt gehört der Sender zu den einflussreichsten in Afrika und ist auf dem Weg einer der größten Nachrichtensender der Welt zu werden.
    http://www.dradiowissen.de/china-zensur-im-staatsfernsehen-cctv.36.de.html?dram:article_id=13167

    Chinesen investieren schon lange in Afrika. Jetzt haben sie auch den Medienmarkt im Visier. Das chinesische Staatsfernsehen CCTV baut ein Afrika-Studio in Nairobi auf.

    CCTV – China Central Television – ist der größte Fernsehsender in China. CCTV ist kein unabhängiger TV-Sender, sondern Teil des Chinesischen „Ministeriums für Radio, Fernsehen und Film“. Chinas Regierung reguliert die Medien im Lande, eine Presse- und Meinungsfreiheit gibt es nicht.
    http://www.dradiowissen.de/kenia-chinesisches-fernsehen-in-afrika.37.de.html?dram:article_id=13187

    Gruß, Rakete

  15. Jens Blecker sagt:

    Alles ist besser als das Verdummungs-TV in den Industrienationen. Soviel ist sicher.
    Was da zu 99% an Formaten abgespielt wird, quält jeden der nicht das intellektuelle Niveau einer unterleibsamputierten Schlupfwespe hat 😉

  16. michaelbunny sagt:

    Es die 100te Interpretation des selben Formats … das nervt. Man muss ja nicht zuschauen – aber dann sollte man keine Pflichtabgabe berappen müssen.

    Zum Facebook. Die Sperren sogar Deutsche, Österreicher und andere die zum Thema Weltkrieg und insbesondere Verwandtes etwas anzumerken hätten. Das jemand mal mit Zeitzeugen gesprochen hätte, das interessiert dort keinen.

  17. michaelbunny sagt:

    Woher sollte aber die Breite Masse erfahren, dass Musiker kein Zuckerschlecken ist. Die Gros der Bevölkerung ist geht in seiner Schlichtheit eher davon aus, dass das eher einfach ist Musiker zu sein:)).

    Aber in Asien gibt es ja Phänomene … Menschen die leben Online und Spielen in Clans am Internet … die tun fast nichts anders … wie bei uns bei den Spielautomaten (Computer games) der 80er Jahre … aber vernetzt und halt nicht vorort.

    China muss dem Wahnsinn mal den Riegel vorschieben. Wenn sich Chinesen mal umoperieren lassen in europäischen Stil und noch immer die U.S. preisen – als the Way 2 Go.

    Nix gegen die U.S. die sollen machen was sie wollen, in den U.S. – das ist der Kernprunkt. Aber klar, Einzugsgebiet einer Zentralbank bedient gemeinsames Glaubenssystem und Werteverständnis, sonst kann man das verborgte Geld nicht mit Exporten untermauern… die U.S. sind da kreativ die untermauern das geborgte Geld mit Importen der Produkte eigener Kultur:). Das ist moralisch noch nicht zwingend verwerflich aber ökonomisch nicht ganz sooooo schlau. Außer die ganze Welt wäre eins … Ein EURO für alle:)

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