Don´t panic: Dank Differenzbesteuerung Silbermünzen auch 2014 noch attraktiv
Silbermünzen kommen aus Sicht vieler Silber-Investoren im kommenden Jahr nicht mehr als Geldanlage in Frage. Der Grund ist die Mehrwertsteuererhöhung von bisher sieben Prozent auf dann 19 Prozent. Um dem Preisanstieg bei Silbermünzen entgegen zu wirken, sollten Händler die Differenzbesteuerung anwenden und die hierbei erzielbaren Steuervorteile für attraktive Verkaufspreise nutzen.
Die Mehrwertsteuererhöhung bei Silbermünzen
Bisher war mit dem Kauf von Silbermünzen in Deutschland ein Steuerprivileg verbunden, denn anders als bei Silberbarren, die mit 19 Prozent Mehrwertsteuer erworben werden müssen, fallen hier lediglich sieben Prozent Mehrwertsteuern an. Diese Steuerpraxis wurde seitens der Europäischen Gemeinschaft jedoch gerügt, denn in anderen Ländern gibt es einen solchen Steuervorteil nicht. Deutschland wurde daher angehalten, eine Steuerharmonisierung einzuführen und die Steuervorteile für Silbermünzen abzuschaffen. Ab Januar 2014 werden nun auch für Silbermünzen volle 19 Prozent Mehrwertsteuern fällig, was einem Anstieg des Steueranteils von 170 Prozent entspricht und die Münze theoretisch um etwa 16% verteuert. Anleger, die künftig für 10.000 Euro Silbermünzen erwerben wollen, müssten somit auf 56 Münzen verzichten.
So wirkt sich die Preiserhöhung auf Silbermünzen im Detail aus:
Änderungen für Händler und Privatanleger
Die Steuerpläne der Bundesregierung wirken sich auf Edelmetallhändler wie auch Privatpersonen gleichermaßen aus. Händler sind hier vor allem wegen des fehlenden Vorsteuerabzugs betroffen. Sie werden künftig wohl vor allem auf den Verkauf von Gold ausweichen, der jedoch nach wie vor steuerfrei ist. Eine geringere Vorsteuer sorgt jedoch dafür, dass viele Kosten nicht mehr geltend gemacht und voll finanziert werden müssen. Gleichzeitig gehen Experten davon aus, dass sich das Produktsortiment im Silberbereich deutlich reduzieren wird. Aufgrund des befürchteten Nachfragerückgangs um bis zu 70 Prozent werden einige Münzen und Münzbarren wohl gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Letztlich sorgt die Mehrwertsteuererhöhung für höhere Preise, denn die Steuerbelastung wird auf die Kunden umgelegt. Lediglich mit der Differenzbesteuerung sind diese Preiserhöhungen vermeidbar.
Auf Panikkäufe verzichten
Auch wenn viele Händler jetzt zu einem „Schlussverkauf bei Silbermünzen“ aufrufen, um ihre Lager zu leeren, sind Panikverkäufe dennoch unbegründet. Zwar kann es jetzt durchaus lukrativ sein, noch einen Teil des Geldes in Silber zu investieren, die Mehrwertsteuererhöhung sollte allerdings kein Grund dafür sein. Schließlich gibt es mit der Differenzbesteuerung auch im kommenden Jahr die Möglichkeit, günstige Preise für Silbermünzen zu offerieren und so Privatkunden für sich zu begeistern. So bleiben Silbermünzen als Silberinvestment nach wie vor attraktiv und sind auch 2014 eine interessante Geldanlage.
Die Vorteile der Differenzbesteuerung
Zu den Vorteilen der Differenzbesteuerung gehört zweifelsfrei, dass Händler hiermit Preiserhöhungen bei Silbermünzen ausschließen oder durch höhere Verkaufspreise ihre eigene Gewinnspanne erhöhen können. Möglich ist dies, da die 19 Prozent Mehrwertsteuer hier lediglich auf die Differenz von Verkaufs- und Ankaufspreis und damit für einen sehr kleinen Teil erhoben werden muss.
Hier sind die Unterschiede zwischen der Regelbesteuerung und der Differenzbesteuerung erkennbar:
Allerdings ist zu beachten, dass die Differenzbesteuerung nicht pauschal für alle Silbermünzen angewendet werden kann. Voraussetzung für diese Form der Besteuerung ist nämlich der Import aus dem Nicht-EU-Ausland wie Kanada oder Australien. Damit können Münzen wie der Maple Leaf oder der Koala durchaus von der Steuervergünstigung profitieren. Beim Ankauf werden generell sieben Prozent Einfuhrsteuern erhoben, also ebenso viel wie bisher. Diese Steuern werden nun nicht als Vorsteuer erstattet, sondern auf den Einkaufspreis aufgeschlagen. Beim Verkauf kann schließlich die Differenzbesteuerung angewandt und die Steuerlast damit deutlich reduziert werden. Silbermünzen wie der Wiener Philharmoniker jedoch haben es schwerer, denn sie stammen aus einem Land der EU. Sie könnten nur dann differenzbesteuert werden, wenn sie vorher in ein Nicht-EU-Ausland exportiert und später nach Deutschland importiert werden.
Dieses Zahlenbeispiel zeigt die Auswirkungen der Differenzbesteuerung:
Die Steuervergünstigungen der Differenzbesteuerung bieten also zahlreiche Vorteile, die auch dann genutzt werden können, wenn die Silbermünzen über einen Großhändler bezogen werden, der wiederum im Nicht-EU-Ausland einkauft. Voraussetzung ist allerdings, dass auch er die Differenzbesteuerung nutzt.
Private Ankäufe mit Vorteilen
Händler, die Silbermünzen von Privatpersonen ankaufen, können hier ebenfalls die Differenzbesteuerung anwenden. Hierdurch ist es möglich, die durch die Mehrwertsteuererhöhung größere Spanne zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis zu reduzieren und Silbermünzen so auch für Privatpersonen wieder attraktiv zu machen. Damit können sogar Silbermünzen wie der Wiener Philharmoniker gerettet werden, denn sie können im Privathandel nach wie vor günstig offeriert werden. Für höhere Gewinne ist alternativ natürlich auch die Erhöhung der Händlerpanne möglich.
Umfangreicher Ratgeber: „Mehrwertsteuererhöhung bei Silbermünzen dank Differenzbesteuerung vermeidbar“
Der umfangreiche „Ratgeber: Mehrwertsteuererhöhung bei Silbermünzen dank Differenzbesteuerung vermeidbar“, der für Edelmetall-Händler wie für Privatpersonen gleichermaßen interessant ist, gibt weiterführende Informationen über die kommende Mehrwertsteuererhöhung sowie die Möglichkeiten der Differenzbesteuerung.
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