Schlag für Monsanto-Rivalen: China weist US-Genmais zurück
Der Markt Gentechnisch modifizierter Organismen wird von wenigen Großkonzernen beherrscht. Die Größten sind Monsanto und Novartis. Das Unternehmen Syngenta entstand 2000 durch eine Fusion der Agrarsparten von Novartis (61%) und AstraZeneca (39%), der Jahresumsatz liegt bei ungefähr 13 Milliarden US-Dollar. Der GV-Mais MIR 162 wurde mit knapper Mehrheit 2012 von der EU-Kommision als Futter- und Lebensmittel genehmigt, allerdings ist der Anbau nach wie vor verboten – zumindest für die kommenden zehn Jahre. China ist da wesentlich restriktiver und ließ nun eine verunreinigte Charge von 60.000 Tonnen zurück gehen.
Bisher sind die Folgen von Gentechnisch modifizierter Organismus für Mensch und Tier stark umstritten, allerdings geht es um sehr viel Geld und natürlich auch Macht. Die Globalplayer kämpfen aus diesem Grund auch um jeden Zentimeter Platzgewinn. Ziel ist es nicht nur die modifizierten Saatgüter an den Mann zu bringen, sondern dazu gleich ein passendes Herbizid. Im Fall von Monsanto spielt hier Glyphosat bzw. Roundup die wichtigste Rolle. Diesem Unkrautvernichtungsmittel werden erhebliche Schädigungen der Gesundheit nachgesagt, dazu jedoch in einem folgenden Artikel mehr.
Bei China.org heißt es zu den 60.000 Tonnen Genmais:
China weist importierten US-Genmais zurück
Am Freitag verlautbarte Chinas Qualitätsaufsicht, kürzlich 60.000 Tonnen aus den USA importierten Mais zurückgewiesen zu haben, der nicht zugelassene, transgenetische Inhaltsstoffe enthielt.Lokale Behörden in der Hafenstadt Shenzhen entdeckten MIR162, eine transgenetische, insektenresistente Maissorte, unter einer Ladung von mehr als 60.000 Tonnen, die aus den USA importiert wurden, sagte Chen Xitong, Sprecher der Qualitätsaufsichtsbehörde AQSIQ.[1]
Unternehmen wie Novartis oder Monsanto bleiben lieber unter dem Radar mit den GMO-Produkten, zu schnell kocht eine Welle der Entrüstung auf. In Brüssel gibt es wahrscheinlich mehr Lobbyisten aus dem Bereich als Parlamentarier. Was die 60.000 Tonnen Genmais angeht so werden diese kaum in einer Bio-Gasanlage enden, wahrscheinlicher ist der Schluss über die Nahrungskette im europäischen Magen.
Carpe diem
[1] http://german.china.org.cn/china/2013-12/01/content_30760538.htm
One Response to Schlag für Monsanto-Rivalen: China weist US-Genmais zurück
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Irgendwie ist dieser Text missverständlich.China ist mittlerweile der weltgrößte Produzent von u.a. Glyphosat.
Produkt und Hersteller
Roundup
Roundup ist das weltweit meist verkaufte Breitbandherbizid.
Es ist gegen alle, ein- sowie zweikeimblättrige Unkräuter wirksam.
Wirkstoff
Glyphosat
Hersteller
Monsanto patentierte den Wirkstoff Glyphosat in den 70ern in den USA und brachte ihn 1974 als Pflanzengift Roundup als erstes auf den Markt. Heute ist Monsanto führender Hersteller sowohl von glyphosathaltigen Herbiziden (Roundup) als auch von glyphosatresistenten gentechnisch veränderten Pflanzen (Roundup-Ready-Kulturen).
Das Patent ist mittlerweile in den meisten Ländern abgelaufen.
Glyphosathaltige Herbizide werden nun auch von anderen Konzernen hergestellt, wie z.B. Touchdown von Syngenta oder Durango von Dow AgroSciences.
2010 stammte etwa die Hälfte des Angebots aus China.
Die von Monsanto oder Syngenta veränderten Pflanzen sind dokumentiert. Das bedeutet man kann bei gentechnischen Untersuchungen der Pflanzen sagen um welches Sorte es sich genau handelt. Das ist ja gerade der Trick mit Lizenzen und Patenten.
Soja aus China und andere Pflanzen weisen Veränderungen am Genom auf, die nicht dokumentiert sind!!
Das bedeutet, dass die Chinesen noch viel schlimmer am Genom herumpopeln, es aber nicht öffentlich machen.
Manipuliertes Getreide etc. aus den USA zurückzuweisen bedeutet eben nicht das die Chinesen die „Guten“ sind.
Es ist ein reiner Wirtschaftskrieg, bei dem es eben nicht um das Wohl des Konsumenten geht.
Wo werden denn viele „üble“ Chemikalien produziert ?? Und warum ?? Weil es dort billiger ist und kaum Auflagen gibt.