Linux Hort: Gemeinsam brüten statt einsam am Fenster sitzen
So manchem Zeitgenossen ist es auch nach den Beiträgen auf IKNEWS, den PC mit Linux statt mit Windows zu betreiben, noch nicht ganz geheuer. Ich kann das verstehen. Nicht jeder traut sich im Winter ins kalte Wasser des Weltmeeres zu steigen, wenn er daheim ein wohl temperiertes großes Badezimmer hat. Doch was, wenn das Quietscheentlein plötzlich ein Pinguin werden will? Sollte man ihn dann nicht im Meer baden lassen? Heute stelle ich Ihnen einige Programme vor, die aus der Linuxwelt kommen und nun auch bei Microsoft das Laufen lernen. Vielleicht finden sie ja gefallen an diesen Programmen und kommen auf den Geschmack Linux einmal auszutesten.
Gastbeitrag von Jean Paul, 10.01.2014
Die Welt ist bunt statt grau. Der Mensch kreativ und nicht einfallslos. Und weil Freiheit den Geist fördert erfand eines Tages ein Schwede einen Kernel den er aus dem schon bestehenden Unix Standard weiter entwickelte. Der Schwede Linus Torvald nannte diesen neuen Kernel Linux (LINus UniX). Nach und nach entwickelte sich dieser Kernel zu einem ausgewachsenen Programm mit vielen Verzweigungen. Mittlerweile kann man schon einmal den Überblick verlieren. Also sagte ich mir: back to the roots. Wir fangen im Kleinen an Windows adieu zu sagen.
Da man bei Neuem spontan sein darf, zeige ich ihnen nun einige Programme die den Weg von Linux nach Windows gingen. Allen gemeinsam ist, dass sie eine offene Lizenz (Copy Left) haben und dadurch kostenlos für private Zwecke ohne Einschränkungen nutzbar sind.
Der Sekretariatsbereich in Haus und Büro:
Das Projekt hört auf den Namen LibreOffice und ersetzt vollständig die Microsoft Office Suite für Heimanwender und Studenten. Der Umfang der Kernprogramme ist identisch, die Handhabung innovativer und doch an die Microsoftwelt angepasst. Sie können damit Tabellen kalkulieren und Berechnungen aller Art anstellen, Folien für Präsentationen kreieren, komplexe Datenbanken erstellen und ihren umfassenden Schriftverkehr elegant erledigen. Die erstellten Dokumente sind kompatibel zu allen Microsoftprodukten und zu den Linux Anwendungen.
Das Obst spielt ihre Musik:
Das Paket für ihre Ohren heißt bald Clementine. Ein moderner Musikspieler mit Datenbankverwaltung offline und online, freie Infotainment aus dem Netz, Onlineradios aus aller Welt samt Schnittstellen für Äpfel aus der Tube. Natürlich hat das Programm auch einen Equalizer und einige grafische Spielereien für den Desktop. Wer braucht da schon iCloud und iTunes, wenn der Pot auch abhörsicheres Obst mag? Im Verbund mit Audacity ein unschlagbares Duo.
Für freie Künstler an der Photoleinwand:
Der Malkasten dazu heißt Gimp. Ein umfangreiches grafisches Zeichen- und Malwerkzeug für Laie und Profi gleichermaßen geeignet. Damit lassen sich Bilder und Fotos von Digitalmedien ganz nach Gusto des Künstlers nachbearbeiten und ausschmücken. Wer braucht da schon Adobe Photoshop?
Mediendateien mal eben umformatieren:
Sie haben etwas aus dem Netz heruntergeladen, oder eine alte Konserve aufgetaut und nun will der Film nicht so recht laufen? Das Heimkino fällt aus? Keine Panik. Dazu gibt es das Paket WinFF. Mit Hilfe seines Werkzeugkastens wird das Kino wieder lebendig. Natürlich auch unter Linux.
Druckvorlagen für Zeitungsprofis herstellen:
Das Paket für professionelle Schriftsetzer und Laienredakteure der Printmedienbranche heißt Scribus. Damit können Sie ihre eigene Zeitung am PC herstellen, genauso wie ihr Hochglanzmagazin zusammenbauen. Die erzeugten Dateiformate können moderne Profidruckereien dann in die Druckverarbeitungsanlagen direkt einspielen. Witziger weise sollte ursprünglich nur eine Broschüre hergestellt werden. Mittlerweile ein viel beachtetes Vollprofiprogramm. Für Scribus wird Gimp und Ghost (ein kleines Hintergrundprogramm) als Partner benötigt.
Musikdateien schneiden und mischen:
Sie möchten ein Konzert geben und dazu sich eigene Sounds mixen? Dazu benötigen Sie das Paket Audacity. Das Mehrspuraudioschneideprogramm lässt keine Wünsche am Mischpult offen. Die Produkte sind kompatibel für Windows und Linux gleichermaßen. Sind sie ein DJ? Dazu passt natürlich dann Clementine ideal im Duett.
Videos abspielen mit Komfort:
Sie sind verruckelte oder verpixelte Videos ansehen leid? Auch der Ton war schon mal besser? Sie wünschen also einen Kompaktplayer mit ausreichendem Werkzeug. Dann versuchen Sie es doch einmal mit SMplayer. Der Medienspieler eignet sich hervorragend lizenzierte Videoformate (gesetzliche Bestimmungen der einzelnen Länder sind dabei zu beachten) in konvertierte freie Videoformate anzusehen und umgekehrt. Im Verbund steht er am besten mit WinFF auf der Festplatte.
Musik und Videos per LAN übertragen:
Wer Musik oder Filme live aus dem Internet saugen möchte, der ist mit VideoLan bestens bedient. Der Medienspieler ist ein Allrounder und glänzt mit vielen verborgenen Tools unter der Haube. Auch für den Serverbetrieb ist er bestens gerüstet. Lassen sie sich überzeugen. Mit VideoLan sind sie in beiden Welten zu Hause.
Vektorielles Zeichnen in 2D und 3D:
Wer vektorielles grafisches Zeichnen benötigt ist bei Inkscape genau richtig. Damit können Sie zum Beispiel Comics oder Figuren herstellen. Die Werkzeugpalette ist ausgereift und bietet Schnittstellen zu Gimp und Scribus.
Bei der Installation von Inkscape ist es wichtig, dass sie etwas Geduld aufbringen müssen, da das Paket sehr groß ist.
Onlinebrowser mit Feuerschweif:
Der wohl berühmteste Vertreter aus der Linuxwelt ist der Browser Firefox. Der Onlinebrowser zeichnet sich durch seine Stabilität, AddOn Technologie, sowie seine ausgewogene Handhabung und der automatische Sicherheitssupport aus. Auch lässt er sich gerne mit dem Befehl „about:config“ unter die Haube schauen und wer sich‘s traut kann ihn sogar darin richtig aufdrehen (DHCP Pipelining oder High-Color Management). Mit ihm fällt der Übertritt nach Linux wohl am leichtesten. Das Online gehen ist für alle Betriebssysteme gleich. Firefox läuft am besten mit seinem Freund Thunderbird aus dem Hause Mozilla auf der Platte zu Hause und im Büro.
Sie haben Post mit einem Vogel:
Ein weiterer guter Bekannter ist das E-Mail Programm Thunderbird. Dieser Donnervogel ist mit dem AddOn Tool Enigma abhörsicher kryptisch im Netz mit ihrer Post unterwegs. Eines der wichtigsten Fragen in Zeiten von NSA und Co! Thunderbird ist wie Firefox aus dem Hause Mozilla ein Linuxprojekt, dass erfolgreich Windows unterwandert hat.
Womit ich nun am Ende meines Vortrags angelangt wäre. Die vorgestellten Programme haben unter Windows nicht immer die volle übergreifende Bandbreite und sollen als Einladung zum Umstieg auf ausgereifte Alternativen begriffen werden. Verbunden also mit dem Wunsch Sie für die Welt der Pinguine auf ihrem PC begeistern zu können. Wir sehen uns bei den Pinguinen im Linux Hort wieder?
53 Responses to Linux Hort: Gemeinsam brüten statt einsam am Fenster sitzen
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Kann mir jemand mit der Lüftersteuerung weiterhelfen?
Ich habe fancontroll installiert, habe mit dem Befehl „sudo sensors-detect“ das hier ausgegeben bekommen:
Now follows a summary of the probes I have just done.
Just press ENTER to continue:
Driver `fam15h_power‘ (autoloaded):
* Chip `AMD Family 15h power sensors‘ (confidence: 9)
Driver `k10temp‘ (autoloaded):
* Chip `AMD Family 15h thermal sensors‘ (confidence: 9)
Driver `f71882fg‘:
* ISA bus, address 0xe80
Chip `Fintek F71869A Super IO Sensors‘ (confidence: 9)
To load everything that is needed, add this to /etc/modules:
#—-cut here—-
# Chip drivers
f71882fg
#—-cut here—-
If you have some drivers built into your kernel, the list above will
contain too many modules. Skip the appropriate ones!
Do you want to add these lines automatically to /etc/modules? (yes/NO)^C
Unloading i2c-dev… OK
Unloading cpuid… OK
Aber bei sudo pwmconfig kommt die Fehlermeldung: „/usr/sbin/pwmconfig: There are no fan-capable sensor modules installed“
Vielen Dank!!
„Es gibt nur “ein” Windows…“
Allein von einer bestimmten Windows Version gibt es immer mehrere Varianten. Hast du z.B. ein „Windows 7 Home Premium“, das sich (trotz unverändertem Netzwerkzugang) immer wieder weigert, sich mit dem Internet zu verbinden („unbekanntes Netzwerk“ daher Profil „öffentliches Netzwerk“) und du findest heraus, daß dieses Problem dauerhaft am „einfachsten“ mit dem Gruppenrichtlinieneditor zu lösen ist. Nach einer weiteren halben Stunde suchens und recherchierens kriegst du dann, raus, daß du den Gruppenrichtlinieneditor auf deinem System aus dem schlichten Grunde nicht findest, weil er in „Home Premium“ einfach nicht enthalten ist.
Es gibt noch zwei Distributionen, die erwähnenswert sind:
Ich favorisiere derzeit Mageia http://www.mageia.org/ (Anfang Februar erscheint Mageia 4).
Und Korora https://kororaproject.org/
Beide nutzen das Redhat Paketsystem und haben einen modernen systemd Unterbau, letzteres basiert auf Fedora und ist in etwa das für Redhat/Fedora was Ubuntu/Mint für Debian ist.