Peak Wasser: Wenn der Kampf um das Lebenselexier entbrennt

Es gibt unzählige Bewegungen, die sich mit der These von „Peak-Oil“ beschäftigen und den Umstieg auf „regenerative Energien“ forcieren. Wenige bedenken dabei zwei kardinale Probleme, denen wir unmittelbar ins Auge blicken und welche die Menschheit im Ganzen bedrohen. Peak Phosphat und immer knapper werdendes Trinkwasser. Für beides haben wir keine Alternativen.


Bioenergie birgt gewaltige Risiken, was allerdings gerne verschwiegen wird. Es ist eine Milliardenindustrie, ähnlich wie beim Erdöl. Der Vorteil bei Erdöl ist, wir brauchen es nicht zum Essen und Trinken.

Es ist ein wahrer Wettlauf entstanden, es wird gedüngt und gewässert bis der Arzt kommt. In den USA führt das bereits heute zu einer bedrohlichen Verknappung von Trinkwasser. Unzählige Studien haben bereits ergeben, die kommenden Kriege könnten sich um sauberes Trinkwasser drehen. Vor diesem Hintergrund erstaunt es auch nicht, dass Konzerne wie Nestlé und Veolia sich eifrig große Vorkommen sichern. Öl ist Luxus, Wasser ist Leben. (Es ist klar, dass auch die Landwirtschaft Öl benötigt, aber ich versuche hier kein Buch draus zu machen, sondern auf den Kern zu fokussieren.)

Beispielsweise braucht es 1 Million Liter Wasser, um eine Tonne Getreide zu bekommen. Nimmt man nun die Gleichung an, dass Knapp drei Tonnen Getreide eine Tonne (Tausend Liter) Heizöl ersetzen, kann man das Rechenexempel beginnen.
Auch das Heizöl lässt sich in Kilowattstunden umrechnen. Der Liter Heizöl hat etwa 10 Kilowattstunden.

Rechenbeispiel:

1000 Liter Heizöl x 10 Kilowattstunden = 10.000 KWh = 3000 Kg Getreide = 3.000.000 Liter Wasser

In dieser Gleichung ist noch kein Phosphat enthalten, was sich auch zusehends zu einem bedrohlichem Problem entwickelt. An dieser Stelle möchte ich aus einem Artikel der Welt zitieren, wo es um die USA geht.

In Kalifornien wird das Wasser knapp
Kein Tropfen Regen, leere Wasserreservoire, verdorrte Felder: In Kalifornien herrscht Dürre-Notstand. Der Bundesstaat produziert fast die Hälfte an Obst, Gemüse und Nüssen in den USA.
[…]
Vergangene Woche rief Gouverneur Jerry Brown den Notstand aus. Ein Warnsignal für Behörden, Landwirte, Industrie und Anwohner, dass die Wasservorräte knapp werden.

Nach einem der trockensten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 100 Jahren ist die bedrohliche Dürre überall sichtbar.
[…]
„Wenn es im nächsten Monat nicht regnet, dann werden Rancher und Farmer pleitegehen“, befürchtet der Rinderzüchter Frank Imhof. Wenn ihm das Gras zum Füttern ausgeht, werde er möglicherweise fast die Hälfte seiner Herde schlachten, sagte der Kalifornier dem „San Francisco Chronicle“.[1]

Hier geht es „nur“ um mangelnden Regen und zu hohen Verbrauch, aber es zeigt wie heikel dieses Thema ist. Die Überdüngung und auch das Uran im Phosphat sorgen für eine – sich ausbreitende – Verseuchung von Grund- und damit Trinkwasser. Das Leben ohne Öl ist sicherlich sehr unkomfortabel, aber wie wollen wir leben ohne Wasser?

Die Flächennutzung für „Bioenergie“ hat erschreckende Ausmaße angenommen, der dafür nötige Wasserbedarf bedroht schon unzählige Menschen in ihrer Existenz. Werfen wir einen Blick auf wichtige Kernpunkte. Beim Spiegel hieß es beispielsweise 2012:

Uno-Studie: Vergeudung von Trinkwasser bedroht Menschheit
Weil mit dem kostbaren Nass vielerorts immer noch verschwenderisch umgegangen wird, drohen Engpässe in der Versorgung und regionale Konflikte.
[…]
Die Experten rechnen bis 2050 mit einer Zunahme des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft um knapp 20 Prozent. Weltweit liegt der Anteil der Landwirtschaft am Wasserverbrauch bei 70 Prozent. Zusehends werden dafür auch die Grundwasservorräte angezapft. Innerhalb von 50 Jahren hat sich der Grundwasserverbrauch dem Bericht zufolge verdreifacht.[2]

In weiten Teilen entspricht der Spiegelartikel sonst der üblichen Propaganda, allerdings sind die Hardfacts nicht zu leugnen und dort liegen auch die Gefahren verborgen. Sehen wir uns nun stellvertretend für den Rest der Welt einen Beitrag bei 3Sat an, der sich auf alle anderen Länder die Mineralische Phosphatdünger nutzen adaptieren lässt:

Gefährliches Trinkwasser
Im Zeitraum von 1951 bis 2005 wurden mit Billigung der zuständigen Behörden auf deutschen Äckern mindestens 13.000 Tonnen giftiges und radioaktives Uran ausgebracht. Dieses könnte zu einem gravierenden Umweltproblem werden, so Prof. Dr. Ewald Schnug vom Julius-Kühn-Institut.
[…]
Leider kommt Rohphosphat in der Natur häufig zusammen mit dem problematischen Schwermetall Uran im Gestein vor. Phosphatdünger sind, so Professor Schnug, mit durchschnittlich einem halben Pfund Uran pro Tonne verunreinigt. Zwar wird dieses Uran nur in sehr geringen Mengen von den gedüngten Pflanzen aufgenommen; ein wesentlich größeres Problem ist, dass das beigemischte Uran nach der „Veredelung“ des Phosphats wasserlöslich wird. Der Regen kann es ausspülen und es gelangt so in das Grundwasser – wo es nichts zu suchen hat. Uran ist zum einen ein extrem starkes Gift, und auch die Radioaktivität kann dem menschlichen Organismus schaden, wenn die Konzentration zu hoch ist.
[…]
Der Zusammenhang zwischen der Düngung und der Uranverseuchung der Gewässer ist der Bundesregierung seit mindestens 1984 bekannt.[3]

Nun möchte ich aus einem Artikel bei PM zitieren, der die Problematik beim Peak Phosphor auf den Punkt bringt. Das ist von elementarer Bedeutung und findet schon im Buch „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley Berücksichtigung, wo der Phosphor aus Menschen – nach deren Tod – recycelt wird.

Zeitbombe Phosphor
Dramatischer als der Klimawandel: In ungefähr 20 Jahren wird der Phosphat-Mineraldünger knapp – dann geht die Nahrungsmittelproduktion zurück. Studien sehen Hungersnöte und Kriege voraus.
[…]
Forschungen aus Schweden, Australien und den Vereinigten Staaten künden von einer Katastrophe, die jeden Menschen auf unserem Planeten betreffen dürfte. Die Wissenschaftler sprechen von irrwitzigen Preissprüngen auf den globalen Rohstoffmärkten, von grassierenden Massen-Unruhen und Hungersnöten, sogar Kriegen. Verantwortlich dafür ist ein einziges Element. Es trägt die Ordnungszahl 15 im Periodensystem und das chemische Symbol »P« – die Rede ist von einem Stoff namens Phosphor.

Um diese Geschichte zu verstehen, hilft eine kurze Erinnerung an das Schulfach Biologie. Phosphor, so konnte man dort lernen, findet sich in allen uns bekannten Lebewesen, in jedem biologischen Organismus. Auf den Feldern lässt er als Dünger deshalb Reis, Kaffee und Hirse gedeihen. Jede Alge, jeder Grashalm braucht Phosphor zum Wachsen. Doch auch jede Laus, jeder Lurch und jeder Spatz sind auf dieses Element angewiesen. Jeder Wal, jeder Löwe – und jeder Mensch. Phosphor stabilisiert Zellwände, bildet Knochen, transportiert Energie, ist ein unerlässliches Baumaterial unserer DNA. Alles, was lebt, muss Phosphor zu sich nehmen.

Und ein Ersatz für diesen Grundstoff ist im Plan der Natur nicht vorgesehen.

Phosphor ist das »Nadelöhr des Lebens«, schrieb der Biochemiker Isaac Asimov bereits 1959. Mithilfe einer einfachen mathematischen Formel kam Asimov damals zu der Überzeugung, dass uns dieses Element irgendwann ausgehen müsse. »Lebewesen können sich vermehren, bis der Phosphor vollständig verbraucht ist. Unerbittlich kommt dann das Ende, und niemand kann es verhindern.«[4]

Fazit: Es ist unabdingbar, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. So sehr die Menschen sich auch wünschen mit einem „Blauen Engel“ auf dem Hintern einzuschlafen, Nahrungsmittel in Energie umzuwandeln kann und darf nicht der Weg sein. Bereits jetzt leiden weltweit Millionen von Menschen an Hunger, nur damit wir das Gefühl haben können „nachhaltig“ zu wirtschaften. Davon kann jedoch nicht im entferntesten die Rede sein. Werden die Menschen erst wach, wenn es zu Aufständen vor der eigenen Tür kommt?

Der Zeitpunkt von „Peak-Oil“ findet immer neue Aussagen, anders sieht es mit Phosphor aus. Jedes Jahr findet ein Land noch größere Ölvorkommen, Australien bescheinigt man mittlerweile dass die Vorräte sogar größer als jene von Saudi-Arabien sein könnten. Es wird noch diskutiert, ob der Abbau mit heutiger Technik „rentabel genug“ ist, aber wenn es gebraucht würde, relativiert diese Frage sich. Bei Phosphor lässt sich sagen, wenn alle….dann alle!

Das Umwandeln von Essen in Energie und die Nutzung großer Landwirtschaftlicher Flächen für die „Bio-Energie“ muss ein Ende haben. Warum werden nicht die Etats von Militär und Geheimdiensten genutzt um echte Alternativen zu finden, anstatt die Menschen zu drangsalieren und zu töten? Wenn dieser Wahnsinn nicht bald ein Ende hat, werden die Menschen unweigerlich – in großen Teilen – ihr Ende finden.

Carpe diem

Zum Thema:

http://www.iknews.de/2010/11/09/europa-oekofaschismus-fuehrt-in-eine-katastrophe/
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69946948.html

[1] http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article124196663/In-Kalifornien-wird-das-Wasser-knapp.html
[2] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/uno-studie-vergeudung-von-trinkwasser-bedroht-menschheit-a-820731.html
[3] http://www.3sat.de/page/?source=/ard/165954/index.html
[4] http://www.pm-magazin.de/a/zeitbombe-phosphor


17 Responses to Peak Wasser: Wenn der Kampf um das Lebenselexier entbrennt

  1. Habnix sagt:

    Sagen wir mal,das mit dem Wasser, das ist irgendwie künstlich herbei geführte Knappheit.

    Aber das mit Phosphor/Phosphat, das könnte knapp werden.Obwohl man hat schon angeblich ein verfahren entwickelt überflüssiges Phosphor von Äckern diese in Klärwerken auf zusammeln.

  2. ontherock sagt:

    Was an der Tatsache des Überverbrauchs ist künstlich?

    Und herkömmlich funktionierende Äcker bzw. Ernten wird es in naher Zukunft immer schneller immer weniger geben.

    caw

  3. Tranfunzel sagt:

    Hallo Jens. Danke das du auch diese Themen mal aufgreiftst.
    Als (Ex) Chemiker hatte ich zu diesen eigentlich schon sehr lange bekannten Problem auf früher einiges geschrieben.
    Aber ich mach das gerne noch mal. Ohne „künstliche Düngung“ der Äcker, wäre eine derart intensive ertragreiche Ernte kaum möglich.
    Düngung ist nicht per se „buh“, wenn die Pflanzen genau die Stoffe in der Menge bekommen, die sie brauchen. Das ist von Pflanzenart, Bodenbeschaffenheit und anderen Faktoren abhängig.
    Früher haben die Landwirte draufgeknallt, nach dem Motto viel hilft viel. Aber spätestens seit den 80er Jahren ging man dazu über Bodenanalysen der Äcker zu machen, die Bodensorte, die Pflanzen die wachsen sollen und danach wurde der Dünger in kg/Ha genau bestimmt. Der Grund war einfach, das es einfach „zu teuer“ ist zu viel Dünger drauf zu tun (Dünger ist nicht billig, und der wirtschaftlich denkende Bauer muss sie als Kosten verbuchen, genau wie MAschinen und Diesel). Außerdem wird überflüssiger Dünger durch Regen ausgewaschen und macht woanders Probleme. Eutrophierung von Flüssen z.B.

    Grundsätzlich brauchen alle Pflanzen NPK Dünger (mit diversen Spurenelementen). Das Problem mit dem N (Stickstoff) in Form des Nitrat- oder Ammoniumions (jeder kennt leider seit Norwegen die Wirkung von Ammoniumnitrat als Sprengstoff) wurde gelöst.

    Und zwar gibt es da ein sog. Haber-Bosch Verfahren, mit dem es gelingt aus Luftstickstoff N2 und Wasser NH3 also Ammoniak Gas zu produzieren. Dieses kann z.B. im Ostwald Verfahren zu Nitrat oxydiert werden, was dann Salpertersäure ergibt.

    K (Kalium im engl. Potassium) stammt z.B. ursrünglich aus der sog. Pottasche, deswegen der eng. Name. Kalium kommt also in Pflanzenasche vor. Früher brauchte man es auch für die Glasherstellung.
    Kalium kommt zwar auch in Meerwasser etc. vor, ist eigentlich kein seltenes Element, nur weit verstreut.
    Kalium wird meist unterirdisch aus Salzlagern abgebaut. Z.B. Sylvinit und Carnallit. Die Bergwerke sind eigentlich nicht „scharf“ auf NaCl.

    Bleibt noch das „Problemelement“ Phosphor. Früher gab es noch Guano (abgelagerte Seevogelexkremente) in abbauwürdigen Mengen. Das meiste wird aber heute bergmännisch abgebaut und irgenwann ist es „verbraucht“.
    Das Problem, das im Phosphatgestein auch Uran vorkommt ist wirklich schon lange bekannt. Theoretisch könnte man das Phosphatgestein auch bei der Aufarbeitung zu hochwertigem Dünger chemisch vom Uran trennen. Ist halt aufwendig und kostet.

    Nur um mal richtig Panik zu machen!! Auch in der lieben Kohle, welche als Energieträger in Kraftwerken verheizt wird enthält jede Menge Uran. Das Uranoxid findet sich dann in den Flugstäuben wieder. Wegen der Menge an Kohle, sind die anfallenden Menge an Uranoxid nicht unerheblich. In Deutschland gibt es aber schon lange aufwendige Filterung der Abgase, die Flugstäube werden also gesammelt. Puh..

    Ohne NPK Düngung, würden wir jämmerlich verhungern!! Früher, als die Landwirtschaft nicht so erträglich war, hat sich das Problem auf biologische Art erledigt.(Zynisch)
    Wie viele Menschen haben früher in Deutschland etc. gelebt?? Kulturelle Errungenschaften wie fließend Wasser und Toiletten sind eine Sache. Aber Essen und Trinken mußten die Menschen auch.

  4. Nver2Much sagt:

    Uiuiui das Phosphat wird knapp. Wahrscheinlich wurde es von dem bösen CO2 zurückgedrängt, damit es sich immer weiter auf der Erde ausbreiten kann.

    Wenn es keine Äcker mehr gibt, dann heißt es wohl Larven züchten. Wenn in 20 Jahren ein Komet auf die Erde fällt, dann ist wohl Sabbath.

    Kommt bestimmt aus den Massenmedien…

    Habe ich mir gedacht. Alle Horror Zukunfts Szenarien, die kann man beruhigt adacta legen 🙂

  5. Tranfunzel sagt:

    Nein nicht ui. Das mit dem Phospat ist schon länger bekannt. Auch das mit dem Uran im Phosphatgestein und in der Kohle.
    Sauberes Wasser dann auch seltener. Wir haben doch genug. Dann verkaufen wir es für teuer Geld, oder die Eisberge werden abtransportiert… nach Saudi Arabien??
    Wasser gegen Öl??
    Dir sollte einfach klar sein, das 7 Milliarden kleine Affenkreaturen/Hominiden auf dieser Erde irgendwo zu viele sind, zumindest wenn sie alle den „westlichen“ Lebensstandard haben möchten.
    Deswegen ja auch die „hirnige“ Idee, die Menschen alle zu Veganern und Vegetariern zu machen. Weniger Fleisch zu futtern ist zwar nicht ungesund, zumal die Qualität oft zu wünschen übrig läßt, aber nicht mit Zwang.

    Die Ernährung auf irgendwelche Insekten umstellen. Bitte sehr. Mehlwürmer sollen echt delikat sein. Manche knirschen noch zwischen den Zähnen, wegen des Chitinpanzers. Vielleicht schafft es ja ein Wissenschaftler, das Cellulose im Darm von Menschen verdaut werden kann?? Das gibt jede Menge Blähungen. Wie machen es denn sonst die Kühe oder Meerschweinchen. Die Menschen könnten dann frisches Gras auf der Wiese futtern. Hat Nebukadnezar auch mal machen müssen. Vielleicht gibts dann auch endlich „soilent green“ oder Proteinpaste aus Insekten oder sonst woher?

    Halte bitte nicht alles für „Unfug“ und Desinformation für wahr, weil sie sich schön schräg anhört.

    Ich lese diesen Blog von Anfang an und Jens ist wirklich vorsichtig (geworden) und sehr kritisch, was irgendwelche Behauptungen anbelangt. Es gibt genug „reale“ Probleme für die keine Lösung ergriffen wird, das man sich nicht auch noch den zeitlichen Luxus für z.B. Nonsens wie die BRD GmbH Geschichte verpulvern kann.

  6. Tranfunzel sagt:

    Eine kleine Sache am Rande möchte ich noch erwähnen. Und zwar handelt es sich zum einen um den Begriff der Entropie und zum anderen die Verteilung von chemischen Elementen auf der Erde, bzw, der oberen Erdschichten.

    Zunächst einmal sollte jeder verstehen, dass es definitiv keine anderen Elemente als die im PSE (Periodensystem der Elemente) incl. deren Isotope im gesamten Weltall gibt. Sämtliche Materie ist irgendwie daraus aufgebaut.
    Viele Elemente mit hohen Ordnungszahlen sind synthetisch, oft nur für Bruchteile von Sekunden existent und radioaktiv.
    Plutonium z.B. kommt in der Natur nicht vor, sondern ensteht nur in AKWs. Es fällt bei der Wiederaufarbeitung z.B. in Le Hague oder Cellafield an. Das wird in MOX Brennstäben benutzt und ist extrem gefährlich.

    Was der Mensch von Anbeginn macht ist irgendwelche Lagerstätten mit für ihn interessanten Lagerstätten auszubeuten. Manche Zeiten in der Entwicklungsgeschichte werden nach den verwendeten Metallen benannt. Z.B. die Bronzezeit. Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Die Menschen konnten die Metalle aus deren Erzen zuerst nutzen, die relativ leicht zu reduzieren und zu schmelzen sind.
    Kupfer Cu Cuprum kommt von dem Namen der Insel Zypern. Zinn kommt u.a. in dem Mineral Kassiterit vor. Es kam ? auch viel in Cornwall England vor.
    Metalle wie Gold und Silber also Edelmetalle kommen teils gediegen in der Natur vor, also einsammeln und schmelzen.

    Worauf ich hinaus will ist folgendes. Die Anzahl/Menge aller Atome auf der Erde bleibt dieselbe, wenn man mal davon absieht, das Staub aus dem Weltraum rieselt und sich ein paar Moleküle aus der obersten Atmosphäre ins All verkrümeln.
    Es finden also immer Stoffkreisläufe der Elemente statt.
    Der Mensch nimmt mit der Nahrung Mineralien, Proteine, Kohlenhydrate, Fett und anderes auf. Aus manchen gewinnt er durch chemische Umwandlung die Energie die in Bindungen drin steckt, manche Moleküle werden umgebaut verwendet und ausgeschieden werden die „wertlosen“ Stoffe.
    Natürlich steckt da auch noch genug Energie für Bakterien etc. drin und die Abbauprodukte werden von Pflanzen wieder „eingebaut“
    Die Pflanzen sind die einzigen, die Kohlendioxid in Zucker umwandeln können. Der aus Wasserspaltung stammende Sauerstoff ist ja für uns (und Tiere)nützlich.

    Was ich sagen will ist, das der Mensch im Laufe seiner Entwicklung auf dieser Erde, eigentlich nicht anderes getan hat, als die Orte, wo irgendetwas gehäuft auftritt zu nehmen und anschließend durch Gebrauch über die gesamte Erde zu verteilen.

    Und zwar so schön gleichmäßig, das irgendwann noch mal alte Müllhalden zu Fundgruben werden.

    Viele Elemente sind nicht wirklich selten, aber gleichmäßig verteilt über die Erde. Auch im Meer ist Gold gelöst. Theoretisch Riesenmengen aber es nützt nichts.
    Wenn die Menschheit wirklich ein wenig länger auf dieser Erde bleiben will, sollte echte Nachhaltigkeit kein Fremdwort sein. Lithium wird in Zukunft auch sehr gefragt sein für LiIon Akkus.
    Aluminium z.B. ist gar nicht selten (viele Silikate), aber brauchbar ist Bauxit und zur Gewinnung von Alu Metall braucht man irre Mengen elektrische Energie wegen der Schmelzflußelektrolyse.

  7. Melissa sagt:

    „Bioenergie“ ist nicht sehr effektiv.Doch darum geht es doch gar nicht. So wie die Banken verzockt sich auch die Nahrungsmittelindustrie und um die Preise international stabil zu halten wird halt der Weizen nun nicht mehr tonnenweise ins Meer gekippt sondern damit Strom erzeugt.

    Laut dem Fleischatlas 2014 werden weltweit so aktuell 78 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche und etwa 30 % der globalen Landfläche für die Tierhaltung beansprucht. Etwa 10 % des globalen Süßwassers wird dabei verbraucht vornehmlich noch für die irrsinnige Grundwasserumleitungen in extrem trockene Getreidanbaugebiete.

    Ganze Regenwälder müssen nur für die Sojamast der EU Betriebe jährlich verschwinden. Alleine die EU okkupiert für Schnitzel und Co im Ausland mittlerweile 16 Mio. und Deutschland davon 5 Mio. Hektar Soja-Anbaufläche für die Versorgung der inländischen Mastbetriebe.

    Etwa 40% der weltweiten Getreideernte, und 90 % der Sojaernte, vornehmlich Gensoja werden so an Nutztiere verfüttert.
    So werden laut Fleischatlas 2014 in Deutschland jährlich etwa 754 Mio. sogenannter Nutztiere, davon 628 Millionen Hühner, 38 Millionen Puten, 58 Millionen Schweine und 3,2 Millionen Rinder geschlachtet, wovon jeder Deutsche im Schnitt an die 60 kg konsumierte.

    Das ist ABARTIG. Es gibt leider nur knapp 9% Vegetarier und Veganer in Deutschland. Der Mensch benötigt kein Fleisch außer für seinen „Genuss“

    Generell werden 30-50% unserer gesamten Nahrungsmittel weggeschmissen.Damit könnte man alle Hunger leidenden ca 7 mal!! ernähren.

    Nur mal ein Beispiel: In Deutschland werden ca 50% der konventionell durch Hochleistungsdünger angebauten Kartoffeln oder Äpfeln WEGGEWORFEN weil sie nicht der Norm in Größe Gewicht und Aussehen entsprechen das der Käufer verlangt.

    Trinkwassergewinnung ist generell kein Problem. Phosphorrückgewinnung jedoch noch ziemlich umständlich.Das meiste Phosphor benötigen übrigens die bemitleidenswerten Hochleistungskühe für die völlig unmäßige Milchproduktion.Der größte Teil der Milch und deren Produkte wird wieder vernichtet.

    Wir sind viel zu viele Menschen. Das schlimmere ist jedoch wir sind zu viele verschwendungssüchtige, gierige unreife Menschen.

    Die Lösung… puh… heute nicht mehr….

  8. rakete sagt:

    Ich mag dieses Thema und muss aufpassen, das ich jetzt keine Romane schreibe.
    Das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist für mich in erster Linie, dass es unterdrückte Technologien gibt die Dinge wie Herbizide, Fungizide, Dünger im Industriellen Sinn, usw. nahezu überflüssig machen können. Die Patente liegen in den Schubladen derjenigen, die eben mit solchen Dingen ihr Geld machen.
    Ok, im Moment ist aber der Phosphor-Bedarf in der Welt sehr hoch, doch durch die Entdeckung neuer Vorkommen geht man davon aus das die Vorräte noch knapp 400 Jahre halten. Bis dahin hat der Mensch ja noch eine Menge auf Lager, mit denen er sich aus der Weltgeschichte schießen könnte.

    Das Grundübel ist doch entdeckt, oder? Wenn ich mir mal Nauru angucke, das war mal ein Südseeparadies wie aus dem Bilderbuch. Im laufe der Jahrtausende rasteten Vögel auf der Insel und haben dort ihre Kacke hinterlassen = Guano = Phosphat. Dadurch wurde die Insel ausgebeutet, total kaputt gemacht, und die Einwohner lebten im totalen Reichtum und Überfluss. Wenn Du dort einmal die Runde um die Insel machst, hast Du 20 km auf dem Tacho und die hatten teilweise 3 bis 5 Karren. Die ehemals glücklich lebenden Einwohner bekamen erstmals Krankheiten wie Diabetes und was so sonst der Wohlstand noch alles bringt. Den Dreck haben sie dann in die Mitte ihrer Insel gekarrt und heute ist dieses Paradies ein ödes Dreckloch auf dem die Australier mit einem Abschiebegefängnis noch für ein bisschen Business sorgen.

    Gruß, Rakete!

  9. Ice-Dealer sagt:

    ohne nachhaltige Landwirtschaft und wirtschaften generell wird sich hier nichts ändern. wir benötigen geschlossene Kreisläufe.
    zumindest bei der landwirtschaft hat der verbraucher die möglichkeit das „kleinere“ Übel zu wählen.. und wählt doch nur das schntizel für 75 Cent und billig billig billig… wir als gesellschaft haben es nicht anders verdient..

  10. Erasmus sagt:

    Ja Ja die Grünen sind da auch dabei immer nach dem Motto Hl.St. Florian verschon mein Haus zünd andere an.

    „“Bei der Trennung des Neodyms vom geförderten Gestein entstehen giftige Abfallprodukte, außerdem wird radioaktives Uran und Thorium beim Abbauprozess freigesetzt. Diese Stoffe gelangen zumindest teilweise ins Grundwasser, kontaminieren so Fauna und Flora erheblich und werden für den Menschen als gesundheitsschädlich eingestuft.““

    http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/windkraft189.html

    Yada

  11. m. sastre sagt:

    Wieder ein Interessanter Bericht der Dinge beleuchtet, die an sich zwar schon lange bekannt, aber trotz ihrer Bedeutung in der Öffentlichkeit nicht hinreichend gewürdigt werden.
    Der Sache nicht dienlich ist es aber, wenn z.B. die Peak Oil Theorie gegen die Peak Phospor oder die Peak irgendwas Theorie ausgespielt werden. Es ist keine Frage der persönlichen Präferenz sich für ein bestimmtes Szenario entscheiden zu müssen/wollen. Sie alle werden künftig eine Rolle spielen, sich gegenseitig beeinflussen und dabei wahscheinlich sogar noch verstärken.

    Deshalb ist auch die Aussage

    „Der Vorteil bei Erdöl ist, wir brauchen es nicht zum Essen und Trinken.“

    leider unzutreffend, denn sowohl Dünger wie auch Pflanzenschutzmittel bestehen zu wesentlichen Teilen aus Öl bzw. Erdgas. Und auch die hochgradige Mechanisierung bzw. sogar bereits Industrialisierung der Landwirtschaft sind wesentlich von fossilen Energieträgern abhängig. Auch der Abbau, die Verarbeitung und der Transport von Phospor sind bereits energieintensiv! Man schätzt derzeit, daß in jedem in der Landwirtschaft produzierten Joule etwa 8-10 Joule an fossiler Energie enthalten sind. Wäre dem so, dann würden zukünftig mehrere, die Intensivlandwirtschaft bedingende Faktoren nahezu gleichzeitig problematisch werden.
    Sicherlich würde sich die Landwirtschaft gezwungenermaßen anpassen. Sie würde wieder kleinteiliger, auf den regionalen Verbrauch abgestimmt und mit alten Anbautechniken arbeiten. Auch die Massentierhaltung wird dann der Vergangenheit angehören. Überschüsse gehörten dann aber der Vergangenheit an und an die Ernährung von 7,8 oder 9 Milliarden Menschen wäre nicht mehr zu denken.

  12. Jens Blecker sagt:

    Was die Nutzung von Erdöl angeht habe ich das in dem Artikel auch noch geschrieben, aber wenn man Wasser und Öl als einzige Variablen in die Gleichung nimmt, ließe sich auf Öl eher verzichten. Das ist meine Kernaussage.

  13. m. sastre sagt:

    Das ist schon richtig, was sie sagen. Wenn aber in meiner Gleichung die Variablen Flüssigkeit und Nahrung wären, dann ist Flüssigkeit für mich auch wichtiger als feste Nahrung, denn ohne diese kann ich max. 3-4 Tage überleben, ohne feste Nahrung immerhin 2-3 Monate. In der Konsequenz bin ich aber in beiden Fällen innerhalb überschaubarer Zeit tot.
    Saudi Arabien ist zweifelsohne knapp an Wasser. Da es aber reichlich Öl gibt, kann man mit den Einnahmen aus dem Ölgeschäft Entsalzugsanlagen kaufen und mit der reichlich vorhandenen Energie auch betreiben. Wasser ist somit schlussendlich doch das geringere Problem, sondern das wird irgendwann die Verknappung des Öls und die damit einhergehende Versorgungproblematik einer in den letzten Jahrzehnten masslos gewachsenen Bevölkerung sein.
    Auch in Deutschland wird Wasser voraussichtlich nicht das Problem werden. Wasserwerke beklagen sich sogar zunehmend über die mangelnde Auslastung der Leitungsnetze und die dadurch entstehende Schäden. Die Verknappung der Ölversorgung wird also auch für uns in Deutschland wahrscheinlich das größere Problem werden.
    Das es in Indien oder anderen Teilen der Welt anders aussehen mag, ist dabei unbestritten.

  14. kruemel sagt:

    Noch mal zum Wasser.

    Zahlen wie 1 Millionen Liter Wasser für eine tonne Getreide sind nicht immer hilfreich in der Analyse des Problems. Denn was in diesen Darstellung nie mit einfließt ist, wo das Getreide produziert wird. Leider habe ich die Zahlen nicht mehr genau im Kopf, aber in Saudi Arabien haben die mal Getreide mit Wasser aus Entsalzungsanlagen produziert. Geht theoretisch, jedoch nicht Praktisch. Die Tonne hat sehr viel Gekostet, ich schmeiß mal ne zahl. 400.000 €. Die gleiche tonne in Deutschland produziert verbraucht genau soviel Wasser, jedoch kostet das H2H 0,00 €, da es ausschließlich vom Himmel kommt. Und wenn es nicht für das Getreide benutzt worden währe, währe Gras gewachsen und der Rest in der Rein geflossen.
    Bei dem ganzen System Natur ist ein sehr komplexes System, das der Mensch nicht so einfach begreift, noch weniger Managen kann. Es ist glaube ich besser, wenn die Menschheit versuchen würde mit der Natur zu leben, als gegen Sie, bzw, versucht sie zu beherrschen. Denn da zieht er immer den Kürzeren.
    Noch ganz kurz zu regenerativen Energien. Nahrungsmittelpflanzen dafür zu verwenden ist Irre, ist aber für big buisiness einfach und lukrativ. Dein Wohnung mit Holz aus dem lokalen Wald zu heizten bindet keine Resourcen, Wald wächst nach, wenn ich anpflanzen, und ist dezentral, sicher. Im Frühjahr bekomme ich immer Tränen in den Augen, wenn ich auf der Autobahn fahre, sehe, wie die Böschung runtergeschnitten wird, das ganze in einen Schredder kommt und auf dem Boden verteilt wird. Was eine Verschwendung von Ressourcen

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