Aus dem wahren Leben: Frustrierte Menschen

Die Sonne gewinnt an Strahlkraft und so beschloss ich heute mein Pony (Firestorm) aus dem Stall zu holen. Kurz etwas abgestaubt, gewienert und den Reifendruck auf Vordermann gebracht. Leider, zu meinem blanken Entsetzen, hatte ich vor dem Winter vergessen die Batterie abzuklemmen, was mir der Bock mit Arbeitsverweigerung belohnte.


Warum jemand ein solches Motorrad mit Alarmanlage und Wegfahrsperre ausrüstet, werde ich nie verstehen. Trotzdem ist dieser unnötige Ballast noch bis heute Abend eingebaut. Natürlich lud ich die Batterie zunächst auf, was sich aber als trostlos erwies. Nun denn, kurz zur Bank und dann zum Händler eine neue Batterie kaufen.

Vor der Bank musste ich das Bike natürlich laufen lassen, anschieben in Verbindung mit der Wegfahrsperre ist ein äusserst schwieriges Unterfangen 😉 Mein Aufenthalt in der Bank wäre eigentlich mit 3 Minuten gegessen gewesen, wäre da nicht die „nette ältere Dame“ gewesen.

Auf dem Weg aus der Bank – mit dem Helm in der Hand – streifte mich ein tötender Blick. Schon blaffte mich Madame an: „Gehört Ihnen das Motorrad da draussen was läuft? Das stinkt ja furchtbar.“ Die Frau würde ich auf Anfang 60 schätzen und einen besonders glücklichen Eindruck hat sie auch nicht gemacht. Ich Antwortete: „Ja, das ist meins.“ Darauf hin sie: „Müssen Sie das laufen lassen, man kann das doch wohl abstellen!“

Ich versuchte die Frau mit den notwendigen Informationen zu versorgen um ein Verständnis für meine Situation zu bekommen. „Ich hätte das Motorrad gerne ausgestellt, aber die Batterie ist leer und dann bekomme ich es nicht wieder an.“ Guggt mich die Frau an und meint: „Das ist doch Ihr Problem, außerdem ist das Umweltverschmutzung!“

Noch war ich mir nicht ganz sicher, ob das ihr ernst war. Zumindest aber war sie giftig wie eine schwarze Mamba. Nun gut, dachte ich mir.

Ein tiefer Blick in die Augen, fragte ich, ob sie mich denn dann eben kurz anschieben würde….. Die Entgleisung der Gesichtszüge war ein Fest, da kann ich noch einen draufsetzen so der Schelm in mir.

„Sagen Sie bitte, haben Sie sich eigentlich mal Gedanken darüber gemacht dass Sie Leben und damit in der Zukunft noch viel mehr Umweltverschmutzung betreiben? Vielleicht sollten Sie darüber nachdenken dem ein Ende zu setzen;)“ Unbezahlbar, 😀 Ich vermute die steht immer noch fassungslos vor dem Geldautomaten und fragt sich was das eben wohl war.

Normal behandele ich eigentlich meine Mitmenschen mit Respekt, aber die Frau war komplett auf Krawall gebürstet und so dachte ich mir, dann kann ich wenigstens mir den Tag versüssen 😀

Carpe diem


6 Responses to Aus dem wahren Leben: Frustrierte Menschen

  1. Husky sagt:

    Auch eine wahre Geschichte aus dem Leben:

    ich fahre einen besonders sauberen Diesel, dem der Hersteller aus diesem Grunde ab Werk einen Russfilter verpasst hat. Dieser Filter wird von der Motorelektronik alle paar 100 km gereinigt, dazu wird die Temperatur im Abgasstrom so erhöht, dass er sich wieder freibrennt. Wann das aber geschieht, darauf habe ich keinerlei Einflussmöglichkeiten. So geschieht es aber oftmals, wenn man am Zielort ankommt. Man erkennt es daran, dass die Anzeige am Bordcomputer einen ca. 6- bis 10-fach höheren Verbrauch im Leerlauf anzeigt, aber auch am etwas härteren Laufgeräusch des Motors. Während der Reinigungsphase des Motors soll man laut Herstellerangaben den Motor keinesfalls ausschalten, der Hersteller empfiehlt dazu „noch eine Runde zu fahren“. Bin ich denn blöd, die ergatterte Parklücke wieder aufzugeben?

    Also Motor so lange laufen lassen, bis er wieder in den niedrigeren Verbrauch umschaltet. Das kann schon mal im Extremfall gut 10 Minuten dauern. Was meinen Sie, was ich mir da schon von den lieben Mitmenschen anhören musste. Ich habe den Leuten dann versucht zu erklären, weshalb der Motor mit dieser Lärm- und Geruchsbelästigung weiterlaufen soll/muss. Dies meisten haben es versucht es zu kapieren.

    Ich warte nur darauf, bis die erste Anzeige bei mir eintrudelt. Das wird bestimmt interessant.

  2. Erasmus sagt:

    An Jens und Husky !!!

    Pffrrrrhahahahahahaha

    Noch viel Spass mit eueren Mitmenschen.

    Yada

    P.S. Den meisten Menschen würden 20g mehr Hirn guttun dann bräuchten sie nicht die ganze Hirnmasse zum Atmen.

  3. tugrisu sagt:

    Mal ehrlich: Wo gibt es denn sowas, daß ICH auf das Auto warten muss? Das Ding soll MIR Untertan sein, und nicht umgekehrt…
    Ist aber immer öfter zu beobachten sowas: Mensch muss auf Maschine warten…
    Drucker, z.B. Ich will nur ein Blatt ausdrucken, und das Teil fährt hin und her, glüht sich frei…. dauert auch schon mal 5 min… Dreckszeug…

  4. Ccorax sagt:

    Du hasts gut, konntest wenigstens mal fahren. Ich muss noch 3 Wochen warten, dann kann ich meine Thrux wieder ausführen.

    Wird auch Zeit. Es gibt nichts schöneres sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und einfach mal alles um einen herum zu vergessen. Nur du, die Natur, das Motorrad und dessen bollern…

    In diesen Stunden kann auf der Welt passieren was will, es ist mir egal

    In diesem Sinne „Riding fast and living free!“

  5. Politicus sagt:

    tja ein ganz normaler Saisonstart eben………bikergruß 😉

  6. Husky sagt:

    Sehe ich genauso, ist auch blöd, wenn man einen dringenden Termin hat und muss dann noch warten. Ich hatte dem Hersteller damals auch den Vorschlag unterbreitet, doch dem Fahrer die Entscheidung zu überlassen, wann er reinigen lassen will. Entsprechend eher im Display angezeigt, in wieviel km Reinigung unbedingt erforderlich mit Auswahl „sofort reinigen“ oder „später reinigen“ – das wäre bestimmt nicht allzuviel Programmieraufwand.

    Aber es lief genauso wie in der Politik – Kunden-/Bürgermeinung zählt nicht. Die machen eh, was sie wollen. Drecksbande!

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