Solvency II: Banken kehren den Dreck vor die Tür
Während die „Finanzkrise“ überwunden scheint, glimmen im Hintergrund noch einige gewaltige Brandherde vor sich hin. Einer der leichtsinnigerweise völlig ausgeblendet wird ist die EU-Richtlinie Solvency II. Banken sind schon eifrig dabei die Gewölbe auszufegen, denn wenn es an die Umsetzung geht wird es in Europa für einige Sparten eng. Was im gewerblichen Immobiliensektor dann ansteht, dürfte manche Versicherung und manchen Fonds in die Pleite treiben. Der Kettenbrief findet sein jähes Ende und das Ersparte von Millionen Europäern wird sich fast spurlos auflösen.
Einige Immobilienfonds haben bereits die Pforten geschlossen und wurden abgewickelt, andere sind nach Betrugsverfahren in die Insolvenz geschlittert. Es ist schwer zu sagen wie groß hier die Blase ist, aber diese dürfte gewaltig sein. Beispielsweise beim Interview mit dem Rechtsanwalt Hans Scharpf – damals im Immobilienausschuss der Stadt Frankfurt – wurde uns ein besonders krasser Fall der Betrugsmaschen erklärt. Ein Grundstück mit einem Wert von 1 Million Euro wurde – immer mit der gleichen Bank als Finanzier – mehrfach verkauft. Der „Wert“ wurde in den hohen Zweistelligen Millionenbereich gepuscht. Schlussendlich platze die Finanzierung bei einem dänischen Baukonzern und 5800 Mitarbeiter standen auf der Straße. Der tatsächliche Wert des Grundstücks war nach wie vor eben nur 1 Million Euro. Nur die Bilanzwerte wurden gesteigert und jede Menge Schmiergelder gezahlt.
Die Solvency II Richtlinie zwingt Versicherer und Fonds zu einer Eigenkapitalquote von 25% bei Investments in Gewerbeimmobilien. Betrachtet man die Situation realistisch – trotz unglaublichem Leerstand wird in Frankfurt beispielsweise ein Bürotower neben dem anderen hochgezogen – steht eine Abverkaufswelle in ganz Europa auf dem Plan. Nicht nur die Tulpenmanie hat gezeigt, wo eine solche Bereinigung dann hinführt.
Es ist leicht immer „Gewinne“ zu verzeichnen, solange alle Beteiligten bei dem Kettenbrief mitmachen. Irgendwann ist allerdings das Ende der Fahnenstange erreicht und dann kommt der Katzenjammer. Dieses „Ende“ rückt mit der Umsetzung von Solvency II in greifbare Nähe. Mehrfach wurde die Umsetzung bisher verschoben, aus gutem Grund. Nun steht als Termin der 1. Januar 2016.
Ein „Zweizeiler“ bei Reuters rückt so auch in ein anderes Licht, betrachtet man das Gelesene. Dort heißt es:
Europas Banken treiben Verkauf von Krediten voran
Insgesamt dürften Darlehen im Volumen von 80 Milliarden Euro den Besitzer wechseln, teilte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC am Dienstag mit. 2013 waren es noch 64 Milliarden Euro. Käufer seien in erster Linie Finanzinvestoren und Hedgefonds.
[…]
Vor allem Darlehen für Gewerbeimmobilien, Kreditkartenportfolios oder auch Schiffskredite wurden verkauft.[1]
Würde man mich fragen, der Begriff Junk-Bonds und High-Yield-Anleihen wäre ganz sicher in meiner Antwort enthalten. Hedgefonds unterliegen wesentlich geringerer Kontrolle und dort macht man auch keine Gefangenen. Zur Not wird ein Unternehmen zerschlagen, ausgeweidet und filetiert, menschliche Aspekte spielen da keine Rolle. Natürlich werden solche Kredite mit erheblichen Abschlägen verkauft, aber was spielt das in unserem heutigen Casino noch für eine Rolle?
Carpe diem
[1] http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEEA2O01220140325
5 Responses to Solvency II: Banken kehren den Dreck vor die Tür
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Zum Betrug mit Grundstücken:
Das grundsätzliche Problem des Eigentums an Grund und Boden wird eben nicht angegangen, dessen Lösung solche Dinge unmöglich machen würde. Siehe:
http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/11/08/soziale-auswirkungen-des-eigentums-an-grund-und-boden/
Zur feindlichen Übernahme und Zerschlagung von Unternehmen durch Hedgefonds:
Auch hier müsste man an die Wurzel der Probleme gehen, nämlich das Aktienrecht, das alle solche Dinge erst möglich macht. Aber das Recht ist von Menschen gemacht und kann von Menschen geändert werden. Nur: Die zuständigen Abgeordneten sind eben die Marionetten derjenigen, die von diesem Aktien-Unrecht profitieren. Siehe:
http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/10/11/die-sozial-zerstorerische-wirkung-des-aktienrechts/
[…] Solvency II: Banken kehren den Dreck vor die Tür | IKNews. […]
„Grundlage jeder gerechten Wert- und Eigentumsbildung ist die menschliche Arbeit“
und aus was erschafft diese Arbeit? doch nicht aus dem Luftleeren raum – sondern aus ressourcen, bodenschätze- die genauso wie der boden selbst behandelt werden sollten. Wenn dieser nicht einem einzelnen gehören kann, warum dann das erz aus dem boden, warum dann das produkt aus dem erz?
Seid mir gegrüßt.
Ich weis selbst kaum noch wie ich it all den Infos um gehen soll,
Das Rebellen von abgehackter Erkenntnis ,
Der starre Körper Reflex , nach erhalten politischen Cabaret.
Nicht an Bewegung ist mehr wahr zunehmen , außer ein Lachen der komödienhaften darstellende Statisten , welchen immer noch ihrer Erkenntnis dem geneigten Publikum darbieten.
Gibt es einen Unterschied noch zur Frittenbude?
Eine kurz Geschichte der Tragobank.
Eine Bekannter der seien Berufung als Bankern wählte,
Ist dort angekommen wo er nie sein wollte,
Wobei er sich diese Welt immer schön redete.
Und doch ging es ihm wohn er darum sich in Kreisen zubewegen die weit ,fern all seiner finanziellen Möglichkeiten liegt.
Doch diese rosa Ballons träum wollt er nicht auf geben.
Und heute scheint er aus diesem Sythem heraus gewirtschaftet zu werden da er nicht mehr in der Lage ist die geforderte wöchentliche Kreditvergaben von 16.000€ / bzw. seit ein’gen Wochen 19.000€ Noch vermittelt zubekommen.
Weil es seit Wochen jedoch kaum noch nach Kreditnachfragen gibt, steht jetzt seine Arbeitsplatz auf der Kippe.
Es ist schon verrückt ,mit zu erleben was eben geschieht.
Aktuelle die neu Gestaltung der Kassenbeitrüge.
Thema Rente empfehlen ich den aktuellen Beitrag aus der Anstalt.
Hier wird deutlich das es keine armen Rente geben müßte, ja das diese nicht mal von der Generation Pyramide abhängig ist.
Ich könnte k….
Die Trägheit des gesamten Organismus steht zum Abschuß bereit.
Govan
Verheerende Finanzkernschmelze: Das ist es, was das weltweite Finanzsystem vernichten wird
Robert Fitzwilson, King World News, 27.03.2014
In seinem gestrigen KWN-Artikel nahm Art Cashin auf eine kürzlich veröffentlichte Abhandlung der Bank von England mit dem Titel „Geldschaffung in der modernen Wirtschaft“ Bezug. Ich muss einräumen, dass diese Abhandlung, wie es die meisten wirtschaftlichen Abhandlungen so an sich haben, ziemlich komplex ist, doch das wirklich Erstaunliche daran – und dafür sollten wir der Bank von England dankbar sein –, ist die Tatsache, dass es sich hierbei um das öffentliche Eingeständnis handelt, dass die Geldschöpfung über die Kreditschöpfung der Privatbanken erfolgt.
[…..]
http://www.propagandafront.de/1210390/verheerende-finanzkernschmelze-das-ist-es-was-das-weltweite-finanzsystem-vernichten-wird.html