Bericht: BND-Einsatz bei Kunduz-Bombardement

Nach dem Bekanntwerden der Beteiligung des KSK an der am 4.September operativ führenden geheimen Task Force 47 (TF 47), wird nun das ganze Ausmass der Staatsaffäre um einen Massenmord an 139 Menschen in Afghanistan deutlich.

Heute machte die „Leipziger Volkszeitung“ in einer brisanten Pressemitteilung (1) bekannt, dass ihr Unterlagen und Aussagen eines Abgeordneten aus dem Bundestag vorliegen. Diesen Unterlagen und Aussagen zufolge, war nicht nur

„ein Berater im Rang eines Feldwebels vom Kommando Spezialkräfte KSK, sondern auch der mit der Terroristenbekämpfung befasste BND direkt eingeschaltet“

in die Operationsführung durch die TF 47 aus ihrer Kommandozentrale im deutschen Militärhauptquartier in Kunduz heraus.

Doch darüber hinaus: die nun bekannt werdende Darstellung der Ereignisse am 4.September durch das deutsche Militär, mitsamt der vermeintlichen Notwendigkeit für den Massenmord an 139 Menschen, 5 Kilometer entfernt vom eigenen Isaf-Flughafen, sie könnten absurder nicht sein.

Nun heisst es, so die LVZ nach den ihr vorliegenden Unterlagen, die TF 47 – mit ihrem Kommandeur, dem lokalen Isaf-Befehlshaber Oberst Georg Klein – habe am Abend des späten 3.September die Luftunterstützung von den US-Streitkräften gar nicht wegen den zwei „entführten“ Isaf-Tanklastern angefordert, sondern wegen eines „liegengebliebenen geschützten Bundeswehrfahrzeuges vom Typ Dingo“, der offenbar irgendwo ein, zwei Fahrminuten vom deutschen Hauptquartier in der Gegend rumstand. Und weiter:

„Zu diesem Zweck war Luftunterstützung von den US-Truppen angefordert worden. Das defekte Bundeswehrfahrzeug sollte nicht in die Hände der Taliban fallen. Diese Aufklärungsflüge führten im späteren Verlauf zur Entdeckung der beiden von Taliban entführten festsitzenden Tanklastzüge.“

Wer das glaubt, ist entweder beim Militär, im BND, oder in der SPD. Eine andere wissenschaftliche Erklärung ausser „Glauben auf Befehl“, die gibt es für so etwas nicht. Es sei darauf hingewiesen, dass dies die Militärangaben sind, welche allen Ernstes den Abgeordneten im Bundesparlament vorgesetzt wurde.  Dass jetzt wenigstens einem von ihnen der Kragen geplatzt ist, kann man auch erwarten in einer Demokratie.

Was jetzt für die ganzen Hoch-Hoch-Hochqualifizierten in etablierter Presse und Parlament zu tun ist, bloss ein paar Monate zu spät, ist die exakte Zusammensetzung und Netzwerke in der und um die TF 47 aufzudecken, sowohl informell, als auch personell. Wer wusste wann was wo und von wem? Wie kann das Militär es überhaupt wagen, so einen hemmungslosen Schwachsinn von zwei vor ihrer Haustür entführten Tanklastern aufzutischen, ohne von einer wütenden ßffentlichkeit ob dieser dreisten Geistverletzung niedergebrüllt zu werden? Wie lange dauert es, bis endlich der Zusammenhang zwischen dem Kanzleramt und diesem BND-Einsatz gezogen wird, auch wenn dies für den neuen Innenminister Thomas de Maiziere unangenehm sein dürfte, sorry. Aber dann soll er laut sagen, dass er als zuständiger Kanzleramtsleiter seit 2005 nicht wusste, was der Bundesnachrichtendienst den ganzen Tag  so in einer deutschen Besatzungszone in Zentralasien anstellt, und den BND endlich einer echten zivilen Aufsicht unterstellen. Das Gleiche gilt für das Verteidigungsministerium und das Militär. Von diesen Abziehbildern im Bundestag redet sowieso kein Sapiens mehr, wenn sie nicht grade ausnahmsweise auspacken, vielen Dank, weitermachen.

(…)

10.12.2009 Gehörte der Fliegerleitoffizier ß?Red Baron 20ß? zur KSK?
Die Bundeswehr-Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) war unmittelbar an der Aufklärung der LkW-Entführung durch die ß?Talibanß? beteiligt und hatte ihren direkten Anteil bei dem von den Fliegerpiloten mehrfach hinterfragten Befehl zum Bombenabwurf mitten zwischen die Tanklastwagen.

06.12.2009 Kunduz-Affäre: Wussten WIR nicht alle, dass WIR nichts wussten?
Ex-Aussenminister und Afghanistan-Kriegsprophet Frank Steinmeier versucht´s auf die ganz blöde Tour. Retten wird ihn das nicht. Auch Kanzlerin Angela Merkel muss sich dem anvisierten zweiten Untersuchungsausschuss erklären.

04.12.2009 Oberst Klein: Wer war ß?sein Geheimdienst-Chefßß
In der Kunduz-Affäre drücken sich Presse, Parteien, Militär und Spionage um die entscheidenden Fragen. Radio Utopie wird diese gern noch einmal erläutern.

26.11.2009 Die Nichts-Republik
Der Luftangriff von Kunduz, Afghanistan und Franz-Josef Jung: Die Staatsaffäre um vom Militär und der Regierung unterdrücktes Beweismaterial über einen am 4.September von der Bundeswehr befohlenen Massenmord in unmittelbarer Nähe ihres Hauptquartiers in der zentralasiatischen Besatzungszone, ist mehr als nur ein ß?Versagenß? dieser seit Jahren allmächtig agierenden Institutionen; es ist der Offenbarungseid einer nicht mehr funktionierenden und nur noch rudimentär existierenden Demokratie.

06.09.2009 Bundeswehr-Oberst befahl offenbar nach BND-Behauptungen Luftangriff auf sichtbare Menschenmenge: 125 Tote
Afghanistan: Der deutsche ISAF-Kommandeur liess nach Angaben eines Nato/ISAF-Sprechers fast nach eine Stunde nach Eintreffen der ersten Bomber und Vorliegen von Luftaufnahmen bombardieren. Dabei stützte er sich auf Behauptungen eines Geheimdienstvertreters im Operationszentrum.

Quellen:
(1) http://www.presseportal.de/pm/6351/1528114/leipziger_volkszeitung

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