Weicher Euro: Vom Saulus zum Paulus

Noch vor einer Woche wurde uns gesagt, dass der fallende Euro eine Katastrophe sei. Die Industrie, da wir ja Exportweltmeister sind, würde enorm leiden und man müsse mit allen Mitteln eine weitere Abwertung gegen den Dollar verhindern.

Jetzt nur wenige Tage danach, schreiben die selben Zeitungen zum Beispiel das : „Kursverfall, Der Euro stürzt ab – na und?

Der Absturz der Gemeinschaftswährung versetzt Politiker in Aufruhr – die deutsche Industrie nimmt ihn hingegen gelassen. Aus einer Umfrage der FTD geht hervor, dass zahlreiche Unternehmen den Kursverfall sogar begrüßen. [1]


Da würde ich doch sagen, prima! Dann klappen wir den lustigen 750 Milliarden Rettungschirm doch einfach mal wieder ein. Die Industrie freut sich, der Steuerzahler freut sich und alles ist in Butter.

Zwei weitere Meldungen empfinde ich auch noch als nicht uninteressant. Beginnen möchte ich mit der Meldung zum US-Senat, der Hilfen an Länder mit Ausfallwahrscheinlichkeit durch den IWF ablehnt und jetzt von seinem Vetorecht gebrauch macht.

Die Kongresskammer will den US-Vertreter beim Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einem Veto verpflichten, wenn eine Rückzahlung der Hilfskredite unwahrscheinlich ist.
[…]
Der Reformentwurf des Senats muss noch mit einer entsprechenden Vorlage des Repräsentantenhauses vom Dezember in Einklang gebracht werden, bevor Präsident Barack Obama es mit seiner Unterschrift in Kraft setzen kann.[2]


Was mich bei dieser Meldung stutzig macht, ist die Tatsache, dass es erst im Oktober in Kraft treten würde. Als letztes Schmankerl habe ich noch die Forderung die Mehrwertsteuer auf 25 % zu erhöhen, neben der PKW-Maut endlich mal ein offensichtlicher Angriff auf das Portemonnaie der Bürger:

DIW-Chef fordert Mehrwertsteuer-Erhöhung auf bis zu 25 Prozent
„Eine Erhöhung des Normalsatz von 19 Prozent auf 25 Prozent brächte jedenfalls dauerhaft über 50 Milliarden Euro Einnahmen“, sagte Klaus Zimmermann der „Thüringer Allgemeinen“ (Dienstagsausgabe) laut Vorabbericht.[3]


Na da kann man doch frei nach dem Motto von Jürgen Drews sagen: Wieder alles im Griff………

Carpe diem

[1] http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:kursverfall-der-euro-stuerzt-ab-na-und/50115443.html
[2] http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE64H03G20100518
[3] http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE64H01Z20100518


53 Responses to Weicher Euro: Vom Saulus zum Paulus

  1. h.steinle sagt:

    @nichtsdestotrotz, früher, in den 60er Jahren hat man APO-Zeitungen an frequentierten Ecken verkauft. Manchmal etwas illegal, dann wurden die Verkäufer eben weggeschickt. Hat das eine Blatt dichtgemacht wegen Druck von oben. Ist irgenein anderes auferstanden. Man hat sicher nichts verdient dabei, aber das war auch gar nicht beabsichtigt.

    Mit guten Schlagzeilen versehen, kann man da schon etwas erreichen. In den 60ern hat es auf jeden Fall mehr gefunkt als heute. Das Internet ist ganz einfach zu anonym um das grosse Publikum zu erreichen. Davon lebt der Erfolg der Blöd-zeitung. VON SCHLAGZEILEN!!!

  2. h.steinle sagt:

    Noch etwas, wenn man das Ding mit dem APO-Blatt etwas illegal abzieht braucht man dieses ja nicht zu verkaufen sondern man kann eine kleine Spendenkasse hinstellen und das Blatt umsonst anbieten. Wegen der Steuerhinterziehung!

    Aber bitte sich gut absichern und vorher schlau machen. Ich will keine Anklage haben wegen Anstiftung zur Steuerhinterziehung. Mei Tip ist also ohne Gewähr und jeder ist für seine Aktionen selbstverantwortlich.

  3. h.steinle sagt:

    APO = Ausserparlamentarische Opposition. In den 60ern des vorigen Jahrhunderts ist denen schon einiges eingefallen. Fragt mal Eure Opas!

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