Banken: Commerzbank kann Zinsen nicht zahlen

Offenbar gilt die Feierstimmung nur bei den anderen Geschäftsbanken. ßberall Siegeshymnen und Gewinne wie keiner sie erwartet hat. Die Commerzbank, welche einen ordentlichen Schluck aus der Steuerpulle bekommen hat, wird auch in diesem Jahr die verhandelten Zinsen in Höhe von 9 % – sprich 1,5 Milliarden – nicht zahlen.


Die ganze Geschichte der Commerzbankrettung liest sich wie eine Farce, zum Zeitpunkt der Rettung hätte die Regierung für die Summe 100 % der Anteile an der Bank kaufen können. Bekommen hat der Bund, somit der Steuerzahler, 20 % an dem Unternehmen.

Die Commerzbank gab nun bekannt, dass aufgrund der Tochtergesellschaft Eurohyp drastische Abschreibungen nötig wären und daher auch in diesem Jahr ein Verlust zu erwarten sei. Aufgrund dieser Tatsache könne man die vereinbarten Zinsen nicht zahlen.

Ein paar Zeilen aus der FAZ, die doch zum Nachdenken anregen könnten:

Differenz zwischen HGB- und IFRS-Abschluss verwundert

Was die Politik in Berlin nun aber aufstößt, ist die Tatsache, dass die Commerzbank in ihrem Konzernabschluss für 2010, der nach den internationalen, für die Kapitalmärkte relevanten Standards IFRS erstellt wird, einen Gewinn von mindestens 1 Milliarde Euro erwartet. Die Differenz zwischen HGB- und IFRS-Abschluss verwundert. Zumal die Commerzbank im vergangenen Geschäftsjahr schon den Unternehmenswert (Goodwill) der Eurohypo von gut 700 Millionen Euro in der IFRS-Konzernbilanz vollständig abgeschrieben hat.

Die Verwirrung, die durch die nun angekündigte Abschreibung des Eurohypo-Buchwerts entstanden ist, lässt sich auch damit erklären, dass der HGB-Einzelabschluss für 2009 in der ßffentlichkeit kaum beachtet wurde. Auch hier hatte die Commerzbank erheblich den Eurohypo-Buchwert abgeschrieben, die sich vor allem aus der Goodwill-Abschreibung von 700 Millionen Euro sowie der ßbernahme des Eurohypo-Verlustes von 900 Millionen Euro zusammensetzt.[1]

Die Bilanzierungsregeln, man könnte sie auch Tricks nennen, welche den Banken mittlerweile zugestanden werden, ermöglichen alles. Für mich allerdings wirkt es, als würde hier der Steuerzahler betrogen.

Auch in der FAZ werden durchaus Fragen aufgeworfen :

Dennoch wundern sich Wirtschaftsprüfer. Die für 2010 zu erwartende Differenz zwischen HGB-Einzelabschluss und IFRS-Bilanz wirft die Frage auf, ob die im HGB-Einzelabschluss 2009 vorgenommene dauerhafte Wertminderung auf die Eurohypo nicht hätte höher ausfallen müssen. Dies führt zu der Vermutung, dass die Commerzbank bewusst die Bedienung der stillen Einlage in diesem Jahr vermeidet und die bilanztechnischen Spielräume entsprechend nutzt. Im März wird der HGB-Einzelabschluss erstellt. Ebenfalls im Frühjahr 2011 wird die Commerzbank ihren Konzernabschluss vorlegen.[1]

Wenn die Commerzbank nicht in der Lage ist, ihre Schuld – zumindest den Zins – zu bedienen, sollen sie doch einfach mit Aktien bezahlen, das ist besser als nichts. Jeder Unternehmer würde in die Insolvenz getrieben oder direkt ins Gefängnis gesteckt bei solchen Praktiken.

Carpe diem

[1] http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~EA16C32CD07F949E19CBEC1102218D869~ATpl~Ecommon~Scontent.html


One Response to Banken: Commerzbank kann Zinsen nicht zahlen

  1. XOX sagt:

    Dies ist eine juristisch korrekte Buchfühnung, also alles legal, lol.

    Mit Aktien bezahlen?
    Da wären dann doch gar keine mehr da!

    Guckst du hier:

    http://www.youtube.com/watch?v=kuaoSSx9KMs

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