Ist die EZB der größte Falschgeld-Emittent Europas?

Es ist nachvollziehbar, wenn Sie die Überschrift absurd finden. Die EZB ist ja schließlich der Herausgeber des Geldes. Um der Geschichte jedoch auf den Grund zu gehen, ist es notwendig, etwas hinter den Vorhang zu blicken und den Prozess der Geldschöpfung etwas unter die Lupe zu nehmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Definition von Falschgeld, dazu später mehr. Was aber ist überhaupt Geld und warum sollte man der EZB die Ausgabe von Falschgeld unterstellen? Eine nicht ganz einfache Spurensuche.


Die Menge an Falschgeld in Europa ist gestiegen und es entstünde ein Millionenschaden. Das lässt man die Leser der Medien wissen. Über wichtige Details und den wahrscheinlich größten Falschgeldproduzenten Europas, da schweigt man sich genüsslich aus. Es ist von niemand geringerem die Rede als der Europäischen Zentralbank (EZB); jawohl, Sie haben richtig gelesen. Diese These möchte ich im Folgenden erklären und Ihnen aufzeigen, wie ich zu dieser Einschätzung gelange.

Als erstes muss dazu der Blick auf Geld an sich gelenkt werden und dessen Entstehung und Vermehrung. Ein besonderer Aspekt ist hierbei die Funktion eines gesetzlichen Zahlungsmittels. Sehen wir uns zunächst die Definition von Geld an:

Geld kann in materieller oder immaterieller Form existieren; Geldmünzen und Banknoten stellen beispielsweise materielle Formen von Geld dar, während Bankguthaben und Kreditzusagen zu den immateriellen Geldformen gehören.
[…]
Im praktischen Gebrauch ist Geld ein Zwischentauschmittel, das sich von anderen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern auf Grund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann.[1]

Der weit verbreitete Irrtum über Geld


Hier liegt eigentlich der wichtigste Punkt der Bühnenmagie vergraben, die elementare Grundlage für das aktuelle Täuschungsmanöver der Zentralbanken.

Den Menschen wird mittels perfider Täuschung vorgemacht, das Geld, welches auf den Girokonten lagert, wäre nicht nur Geld im übertragenen Sinne, sondern ein gesetzliches Zahlungsmittel. Das dem nicht so ist, wollen wir im Weiteren belegen. Ihre Guthaben auf dem Girokonto sind nichts weiter als ein Anspruch auf Bargeld, bei eben Ihrer Bank. Dass die geschöpften Geldmengen in keinster Weise durch Bargeld gedeckt sind, ist nur wenigen Menschen bekannt. Hierzu eine kurze Passage aus Wikipedia:

Buchgeld (auch Giralgeld, Geschäftsbankengeld) ist ein Begriff im Rechnungs- bzw. Bankwesen für einen Zahlungsanspruch auf Bargeld (Scheine oder Münzen), der als sofort liquidierbares Bankguthaben auf einem Konto geführt wird. Die Bezeichnung Buchgeld leitet sich ab von der ursprünglichen Führung der Sichteinlagen in Kontenbüchern. Buchgeld ist die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Im Gegensatz zu Bargeld ist es aber kein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern nur ein Zahlungsversprechen der Bank. Es unterliegt insofern keiner (gesetzlichen) Annahmepflicht, doch wird es im Wirtschaftsleben allgemein akzeptiert. Forderungen nach Bargeld (gegenüber der kontoführenden Bank) beruhen auf Sichteinlagen (Kontoguthaben).[2]

Genau diesen Umstand will man in Kürze ausmerzen und damit das betrügerische System am Leben erhalten. Dazu ist es notwendig, die Verwendung von Bargeld entweder komplett zu verbieten, oder zumindest stark einzuschränken. In mindestens neun EU-Ländern gibt es bereits – aufgrund falscher Rechtsgrundlagen geschaffene – Bargeldobergrenzen. Mit Spanien, Italien und Dänemark auch nicht unbedingt die kleinsten Nationen dabei. Die Grundlage hierfür wird aus einem Schriftstück abgeleitet, das völlig falsch interpretiert wird, niemanden scheint es jedoch zu stören.

Die Geldschöpfung im Mindestreserve-System


Irgendwie hat jeder den Begriff „Mindestreserve“ zwar schon einmal gehört, allerdings wissen die Wenigsten damit wirklich etwas anzufangen. Für den Prozess der Geldschöpfung ist die Mindestreserve jedoch elementar und legt fest, in welchem Umfang (Kredit-)Geld per Knopfdruck aus der Luft erzeugt werden kann. Ja, Sie haben richtig gelesen, aus der Luft erzeugt.

Seit Anfang 2012 wurde der mögliche Hebel auf den Faktor 100 erhöht, durch die Senkung der Mindestreserve von 2% auf 1%. Die Mindestreserve legt fest, welchen Anteil eines Kredits eine Geschäftsbank bei der Zentralbank als Sicherheit hinterlegen muss, danach wird der Kredit mittels Bilanzverlängerung im wahrsten Sinn des Wortes aus der Luft geschöpft und vereinfacht dargestellt per Knopfdruck erzeugt. Die so emittierte Geldmenge ist jedoch nicht durch Bargeld untermauert und kann aus diesem Grund eigentlich auch nicht bar ausgezahlt werden. Diesem Umstand ist die Furcht der Politik und Banken geschuldet, dass ein Bankrun stattfinden könnte. Das „Falschgeldsystem“ würde binnen Minutenfrist einfach kollabieren, so einfach ist das.

Auch an dieser Stelle möchte ich eine Quelle für meine Behauptungen liefern, wo es recht einfach formuliert und schnell nachprüfbar ist.

Aktive Giralgeldschöpfung
Durch die aktive Buchgeldschöpfung schaffen die Geschäftsbanken zusätzliches Geld in Form von Buchgeld. Hauptquelle der Geldschöpfung ist heute die Kreditgewährung der Geschäftsbanken. Voraussetzung für die Kreditvergabe ist jedoch, dass die Geschäftsbanken über ausreichend Eigenkapital und über eine ausreichende Reserve (in Relation zu ihren Einlagen -A.d.R. Mindestreserve-) verfügen.[3]

Über den Sinn oder Unsinn dieses Geldschöpfungsprozesses scheiden sich die Geister. Mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, ein solcher Prozess gehört nicht in die toten und kalten Griffel gieriger Geschäftsbanken. Die Mindestreserve müsste drastisch erhöht werden und Zinseszins mittels eines Prozesses unmöglich gemacht werden. Zinsen, die erhoben werden, müssten auch erschaffen – sprich mitgeschöpft werden – und sollten dem Gemeinwohl zu Gute fließen, beispielsweise bei der Infrastruktur oder Bildung. Konsumentenkredite müssten einer 100% Deckung unterliegen, da keine Wertschöpfung stattfindet. Den gesamten Prozess zu erklären, würde ein Buch erfordern und ich versuche, es hier etwas kürzer zu fassen. Abschließend sei noch angemerkt, dass durch Rückzahlung des Kredits zumindest die geschöpfte Geldmenge wieder aus dem Geldverkehr eliminiert wird.

Kehren wir nun zum eigentlichen Titel des Artikels zurück.

Die Schaffung von Falschgeld durch die EZB


Um meine Anschuldigung besser zu verstehen, ist zunächst notwendig, den Begriff Falschgeld zu definieren.

Falschgeld ist gefälschtes oder nachgemachtes Geld, das nicht den Geldwert besitzt, den es zu haben scheint. Ziel des Verwenders ist demnach die Täuschung von Gläubigern über den wahren Wert. Wird Falschgeld verwendet, spricht man davon, dass es in den (Zahlungs-)Verkehr gebracht wird. Die Herstellung von Falschgeld, die Vorbereitung der Herstellung und dessen Inverkehrbringen stehen weltweit unter Strafe.[4]

Lassen wir nun das oben Gelesene Revue passieren, wird deutlich, worauf ich eigentlich hinaus will. Die oberste Pflicht der Europäischen Zentralbank ist eigentlich die „Geldwertstabilität“. Nicht nur mit den LTRO-Darlehen an die Banken (2012 1 Billion Euro in zwei Tranchen) hat die EZB den Pfad der Tugend verlassen, auch Programme wie die Outright Monetary Transactions (OMT) führen die EZB ad absurdum.

Es wurden ungeheure Geldmengen ohne den Entsprechenden Geldwert geschaffen und in den Verkehr gebracht. Die Gläubiger – zum Beispiel der Bankkunde – wurden wissentlich über den wahren Wert getäuscht. Dem so geschaffenen Geld stehen keinerlei Werte gegenüber. Betrachtet man das ganze noch etwas genauer, dienten diese Summen nur dazu, den Kollaps – sprich Bankrott – etlicher Banken entgegen zu wirken. Die erste Tranche der LTRO-Darlehen ist zwar mittlerweile wieder zurückgeführt, jedoch nur aus einem Grund: Die Banken können sich das Kapital mittlerweile noch billiger – also unter einem Prozent – am Markt besorgen.

In meinen Augen erfüllt die EZB und nicht nur die damit alle Voraussetzungen, um wegen Inverkehrbringens von Falschgeld angeklagt zu werden. Wird das jemals geschehen? Sehr wahrscheinlich nicht.

Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, wir hätten bereits vor morgen Früh eine Revolution.

Carpe diem

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Geld
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Buchgeld
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldsch%C3%B6pfung#Aktive_Giralgeldsch.C3.B6pfung
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Falschgeld

Bildquelle: Wiki – Christoph F. Siekermann


14 Responses to Ist die EZB der größte Falschgeld-Emittent Europas?

  1. Habnix sagt:

    Doch die EZB hat die Diktatur mit samt ihren Sklaven als Gegenwert.

  2. Foerster003 sagt:

    Mike Krüger singt:


    […]

    Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht
    oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft
    und in Verkehr bringt wird mit Freiheitsstrafe
    nicht unter zwei Jahren bestraft

    […]

    https://www.youtube.com/watch?v=SrbJ7S0p3O0

  3. Jens Blecker sagt:

    Ergänzend noch ein Mainstreamartikel den mir mal ein Leser geschickt hat:

    Geldschöpfung: Wie kommt Geld in die Welt?
    Nicht nur die Europäische Zentralbank kann Geld schaffen, sondern auch jede ganz normale Bank. Sie schöpft ihre Kredite aus dem Nichts. Aber ist das schlimm, wie Occupy behauptet?

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/geldschoepfung-wie-kommt-geld-in-die-welt-11637825.html

  4. Foerster003 sagt:

    Genau, in diesem Interview mit Josch von Jungle Drum Radio erklärt der Wirtschaftsanwalt- und Kriminalist Hans Scharpf diesen Sachverhalt sehr gut. Diese Praxis verstößt gegen bestehende Gesetze.

    https://www.youtube.com/watch?v=lGI6fW333MU#t=8m0s

  5. Foerster003 sagt:

    Hier nochmal Hans Scharpf bei dem neuen Satire-Internetkanal Störsender TV im Interview.

    In dem 8-minütigen Filmausschnitt bringt er die Dinge komprimiert herüber.

    https://www.youtube.com/watch?v=UgIJdl6pOTc

  6. Irmonen sagt:

    leider müßte ich mich für den link bei you tube anmelden, da verzichte ich lieber

  7. Foerster003 sagt:

    Hallo Irmonen,

    eigentlich ist der Film anmeldungsfrei. Hast Du Sonderbedingungen bei YouTube?

  8. BeyondTheVoid sagt:

    Also handelt es sich um Geldwäsche im riesigen Stil weltweit. Kredite werden aus nichts erschaffen und die Kreditnehmer waschen das Falschgeld indem sie es mit ihrer Hände durch reale Werte ersetzen. Schließlich ist reale Arbeit auch reales Geld wert, zumindest sollte es so sein. Beide Seiten machen sich daher strafbar, die Geldfälscher genauso wie die Geldwäscher. Irgendwann kracht es wieder. Dazu kommt noch, daß solche Zusammenbrüche zwecks Verarmung der Bevölkerung als Instrument zur Machtergreifung eingesetzt werden. Dieser Wahnsinn muß unbedingt beendet werden.

  9. Canabbaia sagt:

    Ganz so einfach, wie hier dargestellt, liegen die Dinge denn doch nicht.

    Geld entsteht grundsätzlich durch eine Kreditvergabe; auf anderem Wege kann modernes Geld gar nicht entstehen. (Vgl. dazu detailliert: „Einen Kredit gibt es nicht. 100 Jahre ‚Kredittheorie des Geldes‘ (Credit Theory of Money) von Alfred Mitchell Innes“ – http://beltwild.blogspot.de/2013/03/einen-kredit-gibt-es-nicht-zur.html).

    Es ist dabei gleichgültig, ob die Kreditschöpfung auf der Ebene der Zentralbank erfolgt (Notenbankgeld, Zentralbankgeld, engl. auch „High powered Money“), oder auf der Ebene der Geschäftsbanken (Buchgeld, Giralgeld). Ob dafür Bargeld geschaffen wird, ist relativ gleichgültig; vor allem ändert das aber mal Garnichts an der Werthaltigkeit des Geldes.

    Wenn hier einleitend groß und breit über die Giralgeldschöpfung geschrieben wird, und dann plötzlich die EZB ins Spiel kommt, dann vermischt der Autor völlig unterschiedliche Ebenen. Was die Banken treiben, kann man, im Prinzip zumindest, nicht der EZB anlasten.

    Obwohl Geld durch Kreditgewährung entsteht (von den Notenbanken oder den Geschäftsbanken „geschöpft“ wird), wäre es falsch zu sagen „Geld IST Kredit“. Das suggeriert eine nicht bestehende Identität zwischen Geld und Kredit mit der Folge, dass manche glauben, das Bankensystem (Zentral- und/oder Geschäftsbanken insgesamt) müssten unbedingt mehr Kredite vergeben, damit genügend Geld in der Welt ist.

    Nur der Erstgeldempfänger hat das Geld als Kredit erhalten. Kauft er etwas dafür, hat der 2. das Geld in der Hand, ohne einem anderen (oder einer Bank) etwas schuldig zu sein.

    Nun kann er sich seinerseits etwas dafür kaufen; er kann aber das Geld auch ganz oder teilweise verleihen oder, was im Prinzip (wenn auch nicht immer in der Praxis) auf dasselbe hinausläuft, sein Geld auf die Bank tragen: Dann wird es vermutlich die Bank verleihen.

    Wenn die Aussage „Geld ist Kredit“ falsch ist: Was ist Geld dann?
    Nun, die Frage nach „der Natur“ „des“ Geldes führt in die Irre. Vielmehr müssen wir sie, wenn wir das Geldwesen wirklich verstehen wollen, durch ZWEI Fragen ersetzen:
    – Was ist Geld seiner ENTSTEHUNG nach und
    – Was ist Geld seiner FUNKTION nach.

    Die Entstehung hatten wir oben geklärt: Modernes Geld (Papiergeld, Buchgeld, zusammen als „Fiat-Geld“ bezeichnet) entsteht durch die Kreditgewährung einer Zentralbank (Notenbank, also früher Bundesbank, heute faktisch – ELA-Kredite mal ausgenommen – im Wesentlichen für den Euro-Raum nur noch die EZB) an eine Geschäftsbank, oder einer Geschäftsbank an einen Kunden (der auch eine andere Bank sein kann).

    Seiner FUNKTION nach ist Geld ein Gutschein, mit welchem der Geldbesitzer alles kaufen kann, was am Markt angeboten wird.

    Was ist nun das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Falschgeld (im normalen Sinne; später werde ich den Begriff erweitern) und „richtigem“ Geld?

    Ein Falschgelddrucker produziert ein Stück Papier (mit einem recht komplizierten Muster und einigen besonderen sog. Sicherheitsmerkmalen) mit Kosten weit unter dem Nennwert des „Gutscheins“. Dann bringt er die (z. B.) 100-Euro-Scheine in Umlauf und erwirbt dafür Güter, deren Wert weit über seinen Produktionskosten liegen.

    Mit anderen Worten: Er greift auf die gesellschaftliche Güterproduktion zu, ohne selbst einen auch nur entfernt adäquaten Gegenwert zu leisten; er greift aus dem Topf was ab, ohne selber was reinzutun.

    Wie ist das nun bei „richtigem“ Geld, bzw. warum darf richtiges Geld nur als Kredit vergeben werden?

    Der Kreditempfänger muss das Geld irgendwann (mit Zinsen, die ich hier mal außen vor lasse) zurückzahlen. Das kann er nur, indem er selber Geld von jemand anderem bekommt, und das erhält er (wiederum im Prinzip; die tatsächlichen Ausnahmen ändern nichts an der Gültigkeit meiner Kernaussage), indem er selber etwas verkauft, was er selber produziert hat. Und indem er etwas produziert (oder eine Dienstleistung anbietet), und jemand anders diese kauft, hat auch der Erstgeldempfänger, der nun seinen Kredit zurückzahlen kann, „etwas in den gemeinsamen Topf getan“, d. h. eine Leistung für die Volkswirtschaft erbracht.

    Und dieses Versprechen des Kreditnehmers (das in normalen Zeiten im Großen und Ganzen auch eingehalten wird), den Kredit zurückzuzahlen und damit zugleich „selber eine entsprechende Leistung für die Volkswirtschaft zu erbringen“, ist die Deckung des Geldes. Eine andere Deckung gibt es nicht, zumindest nicht für die Weltwirtschaft in ihrem heutigen Umfang (bei der es gar nicht genügend Gold gäbe für alle Transaktionen; im Übrigen waren aber schon zu Goldwährungszeiten ein Großteil der Transaktionen reines Buchgeld).

    Damit kommen wir zurück zu der Frage, ob die EZB möglicher Weise ein Falschgeldproduzent (im erweiterten Sinne) ist.
    Um das Ergebnis meiner eigenen Analyse vorweg zu nehmen: Ja!
    Allerdings aus anderen Gründen, und auch nicht in jenem Umfang, wie sie Jens Blecker hier aufführt bzw. suggeriert.

    Bevor ich den Beweis für meine Behauptung erbringe, muss ich noch einmal etwas ausholen. (Ganz so einfach, wie die meisten meinen, sind Einsichten in diese Zusammenhänge leider doch nicht zu haben!)

    Eine sehr wesentliche Funktion einer Zentralbank ist die eines „Lenders of last Resort“: Eines Kreditgebers (für das Bankensystem) der letzten Zuflucht.
    Es ist ihre Aufgabe, Banken, die (untechnisch gesprochen) „pleite“ sind, mit frischem Geld zu versorgen.

    Der Witz bei der Sache ist freilich, dass es insbesondere (wenngleich nicht nur) bei Banken zwei Arten von „Pleiten“ geben kann.
    Diese Pleiten unterscheiden sich danach, ob die Probleme auf der sog. „Passivseite“ (Passiva = eigene Schulden einer Fa.) der Bilanz liegen, oder auf der sog. „Aktivseite“ (Aktiva = Werte und Forderungen einer Fa.).

    Nehmen wir an, die Zitterbank habe 100 Mio. € Einlagen (Kundeneinlagen, Spargelder usw. = „Passiva“), 10 Mio. in der Kasse („Aktiva“) und 90 Mio. als Kredite vergeben (= eigene Forderungen gegen Kreditkunden, also ebenfalls „Aktiva“). [Eigenkapital usw. lasse ich mal beiseite; an der Richtigkeit meiner Beweisführung würde es nichts ändern, dieses einzubeziehen.]
    Plötzlich stürmen die Kunden die Schalter und wollen 20 Mio. € abheben. Da die Bank dieses Geld nicht hat (bzw. ihr zur vollen Auszahlung 10 Mio. € fehlen), ist sie im technischen Sinne „pleite“. DIESE Form der Pleite nennt man „ZAHLUNGSUNFÄHIGKEIT“.
    Die Bank wird sich nun die fehlenden 10 Mio. bei der EZB (bzw. konkret-technisch bei ihrer jeweiligen nationalen Zentralbank, also bei uns der Bundesbank) holen und die Kunden ausbezahlen.
    Was ist hier bilanztechnisch geschehen?
    Es wurde lediglich der eine Gläubiger der Bank (die Kunden, die Spareinlagen eingezahlt hatten und nun abgehoben haben) durch einen anderen Gläubiger, nämlich die Zentralbank, ersetzt.
    DAS ist auf der volkswirtschaftlichen Ebene – vielleicht nicht völlig, aber doch weitestgehend – unproblematisch. Irgendwann, kann man hoffen, fassen die Sparer nach diesem „Bank run“ (Schaltersturm) wieder Vertrauen und bringen ihre Spareinlagen wieder zurück; dann kann die Bank die EZB-Kredite tilgen. Und wenn die Einleger kein Vertrauen fassen, kann sie die EZB-Kredite ja immer dann und in dem Umfang tilgen, wie sie selber Tilgungen von ihren eigenen Kreditnehmern erhält.

    Es gibt aber noch eine andere Form von Firmen- und Bankenpleiten: die ÜBERSCHULDUNG.
    Nehmen wir an, die Sparer halten zwar still, aber von den Kreditnehmern sind so viele pleite gegangen, dass die Bank schon jetzt weiß, dass sie Kredite im Werte von mindestens 20 Mio. € nicht zurückbekommen wird.
    Dann ist die Bank mit 10 Mio. € überschuldet:
    100 Mio. € schuldet sie selber ihren Einlegern. Von ihren eigenen Kreditkunden wird sie nur 90 Mio. € ./. 20 Mio. = 70 Mio. zurückbekommen. 10 Mio. hat sie in der Kasse. Gesamtwert der Aktiva damit 80 Mio., Gesamtwert der Passiva (also ihrer Schulden) aber 100 Mio.

    Diese Bank ist zwar momentan noch nicht zahlungsunfähig (die Sparer halten lt. unserer Annahme ja still). Sie ist aber rettungslos verloren, weil ÜBERSCHULDET. Bzw. sie ist nur dadurch zu retten, dass irgend jemand ihr 20 Mio. € „schenkt“ (oder irgend ein Dummkopf eine entsprechende Kapitaleinlage einbringt).

    In der Eurozone ist in den Krisenländern (besonders sichtbar geworden in Zypern!) sichtbar geworden, dass die EZB (vermutlich rechtswidrig) nicht nur (vorübergehend) zahlungsunfähige Banken unterstützt hat, sondern nicht zuletzt auch eine ganze Menge von unrettbar insolventen überschuldeten Banken.
    Klar: Wenn in Griechenland z. B. 27% der Kreditnehmer keine Tilgung mehr bezahlen, dann steckt das keine Bank der Welt mehr aus den Gewinnen weg, dann ist sie tot.

    Aber auch diese toten Banken hat die EZB gerettet. In diesen Fällen ist aber keine Deckung mehr vorhanden; die EZB hat Geld regelrecht verschenkt. Diese Geschenke gehen im Ergebnis nicht nur an die Eigentümer der betroffenen Geschäftsbanken, sondern auch an die Sparer.

    Die EZB schreibt diese von ihr verliehenen Gelder (konkret dürfte es sich um sog. „ELA-Kredite“ handeln, für die auf dem Papier nicht die EZB, sondern die jeweils nationale Notenbank haftet, und in letzter Instanz der jeweilige Staat, der aber natürlich ebenfalls faktisch mehr oder weniger pleite ist) vermutlich nicht ab, obwohl sie genau weiß, dass sie sie nicht zurückbekommt.

    Oder doch? Ja: Wenn die öffentliche Hand (der jeweilige Staat oder der ESM, also zum großen Teil wir deutschen Steuerzahler) diese Banken „rekapitalisiert“, können die natürlich auch ihre Schulden an die EZB zurückzahlen.

    In diesem Falle wäre die EZB-Kreditvergabe an überschuldete Banken nur eine temporäre (vorübergehende) Falschgeldproduktion gewesen. Weil das Geld letztendlich dem Steuerzahler abgeknöpft wird, wird letztlich auch die entsprechende Kaufkraft aus dem System genommen.
    Wirtschaftlich betrachtet, haben die Steuerzahler (nicht zuletzt die deutschen) ihr Geld an Bankeneigentümer und Einleger verschenkt.

    Eine dauerhafte Falschgeldproduktion läge dann vor, wenn die EZB Verluste in die eigenen Bücher nehmen müsste.
    Ich gehe davon aus, dass wir eines Tages mit ziemlicher Sicherheit auch das sehen werden. Möglicher Weise zwar nicht im Rahmen der ELA-Kredite; die werden wahrscheinlich den europäischen Steuerzahlern, nicht zuletzt als uns, als Kollektivschuld aufgebürdet werden.

    Wenn aber die EZB erst einmal anfängt, dubiose Kreditforderungen aufzukaufen (also nicht nur wie bisher zu beleihen), dann liegt das Risiko nicht mehr bei den Banken, sondern voll bei der Zentralbank selber.

    Und dann kann die Falschgeldproduktion munter losgehen.

    Entsprechende Überlegungen gab es schon (vgl. z. B. den WELT-Bericht „Die EZB könnte zur Bad Bank für Südeuropa werden“ vom 07.05.2013 (http://www.welt.de/wirtschaft/article115980916/Die-EZB-koennte-zur-Bad-Bank-fuer-Suedeuropa-werden.html).

    Und irgendwann kommt auch das noch: Dann ist wirklich das letzte Tabu und das allerletzte Feigenblatt der angeblichen Inflationsbekämpfung durch die EZB gefallen, dann produziert die EZB, in Höhe der anfallenden Netto-Verluste (also abzüglich evtl. Gewinne aus diesen Geschäften) wirklich und wahrhaftig Geld, das im volkswirtschaftlichen Sinne nichts anderes als Falschgeld ist.
    Weil auch damit dann irgend jemand Werte kauft, der keine entsprechende Gegenleistung für die Volkswirtschaft erbringt.
    Zwar könnte auch in diesem Falle die Falschgeld-Wirkung dadurch neutralisiert werden, dass der Steuerzahler dann die Zentralbanken rekapitalisiert. Genau das wird aber NICHT passieren; derartige Verluste werden, weil Notenbanken beliebig Geld drucken und somit niemals pleite gehen können, einfach durch frisch gedrucktes Geld kompensiert werden.

    Nach meiner Einschätzung ist der Weg der EZB zur zentralen Geldfälscherwerkstatt der Eurozone nicht mehr aufzuhalten. Alternativlos, gell, Ms. Merkel?
    Es sei denn, SIE wählen am 22.09.2013 die
    Alternative für Deutschland: Unsere letzte Hoffnung, und unsere letzte Chance, dem Euhaftungs- und Euflations-Sumpf zu entrinnen.

  10. Frank H. sagt:

    Wirtschaftswoche berichtet über die ESM Klage der Parte DIE LINKE und zitiert Prof. Hankels Wahrheitsanalyse zum EURO:
    „Nach der Bundestagswahl droht Dammbruch

    Der Euro-Kläger und Ökonom Wilhelm Hankel rechnet damit, dass die deutschen Steuerzahler nach der Bundestagswahl für die Euro-Rettung kräftig zur Kasse gebeten werden.“

    http://www.wiwo.de/politik/europa/euro-klaeger-hankel-nach-der-bundestagswahl-droht-dammbruch/8520026.html

    Die multikulti Tagesshow und das zweite deutsche Einauge berichten nicht darüber! Staatsmedien=Lügenbarone

  11. Frank H. sagt:

    Österreicher werden auf Armageddon EURO Griechenlanddesaster eingestimmt.

    „ifo: Schuldenschnitt für Griechenland kommt nach der Bundestagswahl

    Die deutschen Steuerzahler müssen nach Einschätzung des Ifo-Konjunkturexperten Kai Carstensen ihre Geldforderungen an Griechenland abschreiben. Den Wählern werde man das mit diversen Tricks auch verkaufen können – etwa durch Inflation.“

    http://www.format.at/articles/1326/941/360943/schuldenschnitt-griechenland-bundestagswahl

  12. tugrisu sagt:

    Exakt so sieht es aus! Danke Jens!

    Geld ist ein Schuldschein, denn man erhält Geld in der Regel für geleistete Arbeit, eine Dienstleistung oder einen verkauften Gegenstand (Ware). Man ist also in Vorleistung gegangen. Dafür hat man einen Schuldschein (Geld) erhalten. Diesen Schuldschein kann man nun gegen andere Waren und Dienstleistungen eintauschen. So lange nun das Verhältniss zwischen der Geldmenge und den angebotenen Waren und Dienstleistungen gleich bleibt, ist der Wert des Geldes stabil. Erhöht sich nun die Geldmenge gegenüber den W und D, kommt es irgendwann unausweislich zur Inflation, sprich: das Geld verliert an Wert. Zur Verschleierung dieser Tatsache, wird behauptet, die W und D würden teurer werden!

    Die Inflationsrate π ergibt sich aus der Differenz der Wachstumsrate der Geldmenge
    μ und der Wachstumsrate des realen Sozialproduktes n:
    π = μ − n

    Im Jahre 2000 betrug das BIP für D
    2.047,5 Millarden € und die Geldmenge M1 573,8 Millarden €
    2011 lag das BIP bei 2.570,8 Millarden € und die Geldmenge M1 bei 1.170,4 Millarden €…..
    (QUelle: Statistisches Jahrbuch und Monatsberichte der Bundesbank)

    Das sieht man schon mit bloßem Auge, das eine viel höhere Inflation vorliegt, als offiziell zugegeben!
    Noch krasser wird es allerdings, wenn man die Zahlen aus 1950 hernimmt: Irgendwo jenseits der 10.000 (Zehntausend) % Inflation!

    Somit besteht der „Wert“ der Geldes rein auf Glauben. Damit ist es eine Religion. Da uns das aber niemand sagt, ist es eine geheime Religion. Und da jeder vom Staat durch Gesetz gezwungen wird, dieses Geld zu verwenden, ist es somit eine geheime Staatsreligion! (geklaut vom Franz? Huber)

  13. tugrisu sagt:

    Wer etwas aus dem „Nichts“ erschafft, ist entweder Gott oder ein Betrüger! Da Banken definitiv NICHT Gott sind, ….

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