Corona: Wird Italiens Wirtschaftsmotor abgewürgt?

Die gloable Panikwelle nimmt an Dynamik zu und Medien wie Politik tun ihr Übriges. Wer sich die aktuelle Entwicklung in Italien ansieht, sollte tiefschwarze Wolken am Horizont aufziehen sehen. In „Bella-Italia“ ist der Norden die Lok und der Süden eher der Profiteur. Der wesentliche Teil des legalen BIP wird in der Lombardei und den Angrenzenden Regionen erwirtschaftet. Die Rivera ist einer der wesentlichen Tourismusmagneten. Die Maßnahmen werden nicht spurlos bleiben und die Dauer über die Schwere des Schadens entscheiden.

Aus rein fiskalpolitischer Sicht, ist Italien eines der wesentlichen europäischen „Pulverfässer“. Wie auch bei Spanien oder Frankreich würde ein kleiner Funken genügen um eine gewaltige Kettenreaktion in Gang zu setzen. Anders als seinerzeit bei Irland, Zypern oder auch Griechenland, stünden aber keinerlei wirksame Löschmittel zur Verfügung und das macht es so gefährlich.

Ein Blick auf das BIP zu Staatsverschuldung zeigt die Fragilität des Systems deutlich und nur die extrem lockere Geld- und Notenbankpolitik haben bisher eine Eskalation verhindert. Wieviele Mauscheleien alla „Monte Dei Paschi“ bereits im Hintergrund abgelaufen sind, lässt sich nur erahnen und was an toxischen Italo-Papers in den Gewölben der EZB vor sich hinvegetiert ebenso.

Die folgenden zwei Grafiken verdeutlichen recht anschaulich worauf ich hinaus will.

Italien BIP / Kopf Prozent

Italien Regionen mit Quarantäneeinschränkungen

Für Spanien wäre das als würde Katalonien unter Quarantäne gestellt und in Deutschland das Ruhrgebiet samt Bayern. In dem Weltartikel heißt es dazu:

Ein- und Ausreisen in betroffene Regionen sind nur noch mit triftigem Grund erlaubt. Unklar war zunächst, was genau damit gemeint ist. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte erklärte, die Polizei könne Menschen anhalten und nachfragen, es handle sich aber nicht um „rote Zonen“. Die Sperrungen sollen zunächst bis zum 3. April gelten.[1]

Wenn morgen früh die Börsen in Europa öffnen, dürfte es zumindest holperig werden. Je nach dem wie die Tradingbots agieren, könnte es auch zu einer weiteren blutigen Abverkaufswelle kommen. Etliche nervöse Aneger haben – von der letzten Woche bereits gebeutelt – sicherlich Sicherheitslinien in die Portfolios eingebaut. Eben diese können im Falle von starken Kursausschlägen allerdings eine gewaltige Zusatzdynamik in Gang bringen welche an diesem Punkt nur noch schwer – bis garnicht zu kontrollieren sind. In einer solchen Situation wäre dann mit einem Aussetzen des Handels zu rechnen, was nicht zu einer Beruhigung führen dürfte.

Bleiben Sie wachsam und Carpe diem

[1] https://www.welt.de/vermischtes/article206397059/Coronavirus-Italien-133-neue-Todesfaelle-weite-Teile-im-Norden-abgeriegelt.html


16 Responses to Corona: Wird Italiens Wirtschaftsmotor abgewürgt?

  1. Jens Blecker sagt:

    Glücklicherweise geht die Panikwelle an uns hier noch komplett vorbei. Wir haben gestern unseren Sohn zum Airport nach Halifax gebracht und noch einige Einkäufe erledigt, nicht einen einzigen Menschen mit Maske gesehen. Es gab hier kurz einen Engpass, da chinesische Studenten alles (Masken) aufgekauft und nach China geschickt haben (Kein Witz). Das hat sich aber sehr schnell wieder relativiert. Lustig war noch als ich auf der Hinfahrt bei Tim Hortens meinen Thermobehälter mit Kaffee füllen lassen wollte, was hier normal kein Problem ist. Die Angestellte schaute mich an und meinte: Sorry, aber dürfen wir nicht….Dann grübelte sie kurz und sagt….“Wegen dieser Krankheit“. Die kannte nicht mal den Namen 😀

  2. dieter e. sagt:

    Ist das der Anfang? Oder das Ende?
    Oder keins von beidem?
    Wer braucht schon die Börsen. 🙂

    https://www.blick.ch/news/wirtschaft/oelpreis-crash-fuehrt-zu-kursbeben-in-asien-gemetzel-an-den-boersen-geht-weiter-id15787407.html

  3. Jens Blecker sagt:

    MÄRKTE-Börse in Italien stürzt ab – Banken besonders betroffen

    https://de.reuters.com/article/mrkte-italien-idDEL8N2B22LS

  4. Jens Blecker sagt:

    Mal sehen wie der Schlitten gleich abgeht wenn Wall-Street öffnet.

  5. Jens Blecker sagt:

    In der Nacht zum Montag zeichnete sich der Crash bereits ab: US-Aktienfutures auf Indizes wie S&P, Nasdaq oder Dow Jones fielen um mehr als 5 Prozent, so dass die Börsenaufsicht der Börse CME den Handel mit diesen Terminkontrakten stoppte.

  6. Jens Blecker sagt:

    Circuit breakers put a limit on a harrowing plunge in U.S. stock futures, but they’re also leaving traders in the dark as to how big losses may eventually get. Trading in other index price proxies suggested American stocks are at risk of the worst plunge since 2011.

    https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-03-08/rout-in-u-s-stock-futures-would-trigger-trading-curbs-at-5

  7. Jens Blecker sagt:

    ‚A PERFECT STORM‘: Coronavirus will send stocks and oil into free fall and shrink the global economy, ‚Dr. Doom‘ economist warns

    https://markets.businessinsider.com/news/stocks/nouriel-roubini-predicts-stocks-price-oil-free-fall-coronavirus-recession-2020-3-1028977265

  8. Habnix sagt:

    Bei uns war heute ein Fahrer, der wohnt Ca. 16 Km von meinem Wohnort entfernt und er hatte zu seiner Frau gemeint: sie solle mal nachsehen ob die Finanzen 2 Monate reichen, um den Betrieb über Wasser zu halten. Er wollte das nur zur Vorsicht, damit er besser schlafen kann.

    Ja das mit dem Corona könnte schon einige Negative Auswirkungen haben.

  9. Jens Blecker sagt:

    Alles ist vorbereitet für den perfekten Sturm.

  10. Babs sagt:

    Ist das nicht ein wenig übertrieben, was Italien da gerade veranstaltet?

  11. Jens Blecker sagt:

    Ehrlich gesagt, meiner bescheidenen Ansicht nach, werden wir in extrem brutalem Maß verschaukelt. Es passt alles vorne und hinten nicht zusammen. Natürlich habe ich gewisse Gedankengänge zu möglichen Hintergründen, allerdings möchte ich in der aktuellen Situation nicht noch mehr Spekulationen in den Raum werfen als onehin schon kursieren. Die Verschaukelung spielt sich aber in beinahe globalem Ausmass ab.

    Auch ein Kuriosum: An Kanadas Westküste gibt es extrem viele chinesische Migranten, bisher ist es dafür sehr ruhig in der Gegend. Selbst hier in Nova Scotia gibt es über 3000 chinesische Studenten von denen etliche über die Feiertage zuhause waren…… Fragen über Fragen

  12. Jens Blecker sagt:

    Italien: Arzt bezweifelt CoV als Todesursache
    […]
    Es wäre aber „extrem ungewöhnlich“, wenn es überall milde Verläufe mit geringen Todesraten gibt, „und sich dann in Italien das Virus plötzlich anders verhalten sollte“, führte er aus. Im Vergleich zu einer Influenza seien die Symptome bei einer Coronavirus-Erkrankung laut Assadian anders: „Heute wissen wir, nach der Analyse von über 90.000 Patienten, dass wir hier ein Virus haben, das eher milde Symptome, wenn überhaupt, verursacht. Im Grunde wie ein milder grippaler Infekt.“[…]

    https://noe.orf.at/stories/3038269/?fbclid=IwAR1Fd5mYuPYU5ZDnMNB_glbstKdb5NrbeRZcsKr2zgNea0KuSkU09vupmOE

  13. Schmiddi sagt:

    die übliche beruhigungspille fürs volk….ein arzt der kein viruloge ist sagt es wär nicht schlimm…
    natürlich steigen die todesfälle und auch damit die mortalitätsrate wenn das gesundheitssystem überlastet ist. hat man doch deutlich in china gesehen. wo die gesundheitsysteme gut ausgestattet und (noch) nicht am rande des kollaps stehen liegt die sterblichkeitsrate bei ca 1% oder gar knapp drunter. in wuhan brach das gesundheitsystem zusammen und in italien ebenfalls und schon schnellte die mortalitätsrate in die höhe. in italien werden patienten mit beidseitiger lungenentzündung zum normalen arzt geschickt….jeder weis so jemand gehört ins kranknhaus, aber wenn halt keine kapazitäten mehr frei sind und die leute auch nicht mehr wissen wohin kommt es eben nunmal auch zu den videos aus wuhan wo leute auf offener strasse zusammengebrochen sind.

  14. Babs sagt:

    Merkel hat heute verkündet: „das 60% der Menschen an Corona erkranken“ dieser Satz fiel allerdings innerhalb einer Unions internen Sitzung.

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