eCall: Back to the future – die totale Überwachung

Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie sich die Prognosen und Vermutungen der Vergangenheit in die Realität verwandeln. Am 1. Februar letzten Jahres schrieb ich auf IKN einen Artikel zum geplanten eCall-System der EU und nun ist es beschlossene Sache. Ein weiteres Mal werden der Datenschutz mit Füssen getreten und ein Konjunkturprogramm zu lasten der Bürger durchgeführt, mit möglicherweise unkalkulierbaren Folgen für den Fortschritt des Überwachungsstaates. Brüssel ist ein Monster, welches sich von der Demokratie ernährt.


Man möchte dem gemeinen Bürger die Frage stellen ob er es in seinem Sessel denn bequem hat, sein Bier kalt genug ist und das Fernsehprogramm ausreichend Ablenkung schafft um ein „wenig abschalten“ zu können. Betrachtet man die momentane Lethargie, kann man diese Frage allerdings bereits beantworten. „Machen Sie sich nur keine Gedanken um Ihre Freiheit und Demokratie, das übernehmen wir schon für Sie“, könnte es aus den Lautsprechern der Volksempfänger lauten.

Mit inhaltslosen Versprechen wird den Menschen ein weiteres Mal eingetrichtert, dass auch dieses Überwachungsmoloch nur zu ihrem Besten wäre. Die gewonnenen Daten würden keinesfalls ausgewertet oder benutzt werden, so das Credo aus Brüssel. Spätestens nach Snowden, müsste jeder nur noch überlegen ob er weinen oder lachen soll, ob dieser gruseligen Lügen.

Im Februar letzten Jahres schrieb ich zu dem Thema:

Die Menschen in der EU sitzen zunehmend in einem Glashaus. Alle Bereiche des Lebens, werden mehr und mehr “transparent” um nicht zu sagen “gläsern”. Ab 2015 wird das System eCall verpflichtend in alle neuen PKW eingebaut, Ortung und Kommunikationskanal inklusive. Die geplante Möglichkeit einer manuellen Deaktivierung wurde auf den letzten Metern fallen gelassen.
[…]
Neben Bewegungsprofilen wäre auch hier – wie bei jedem anderen Mobiltelefon – eine Aktivierung des Mikrofons möglich, ohne das die Personen im Fahrzeug davon etwas mitbekommen. Wenn dann die PKW-Maut endlich durch ist, ließe sich auch gleich ein Pay-per drive Tarif darauf aufbauen.

Ein gutes hat es für all diejenigen welche kein Problem damit haben sich in jeder Lebenslage überwachen zu lassen, die Telematik wird vermutlich sehr schnell weitere kostenpflichtigen “Gadgets” entwickeln um das Leben mit noch mehr unsinnigen Dingen vollzustopfen.[1]

An dieser Stelle könnte man sagen, abermals von der Realität in rasantem Tempo überholt. Bei Heise heisst es zum Thema:

Wir wollen klar machen, dass es keine kontinuierliche Beobachtung mit diesem System gibt“, sagte die parlamentarische Berichterstatterin Olga Sehnalová (Sozialdemokraten). Ein Antrag der Liberalen, wonach Nutzer das System „leicht von Hand deaktivieren können“ sollten, fand im Plenum aber keine Mehrheit.[2]

Ein Zitat aus dem aktuellen Wikipediaeintrag:

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Fahrzeughersteller die verpflichtend vorhandene Technik auch für kommerzielle Zusatzdienste nutzen werden, die möglicherweise zusätzliche Datenschutzprobleme erzeugen (beispielsweise „Pay-As-You-Drive“-Versicherungsverträge, Mauterfassung).

In den Zusatzdiensten liegt die eigentliche Gefahr für die informationelle Selbstbestimmung, denn die strengen Datenschutzbestimmungen der Verordnung gelten ausschließlich für den eCall-Notruf in seiner Basisfunktion, die Zusatzdienste werden hiervon nicht erfasst. Insbesondere die privaten eCall-Systeme sind vor diesem Hintergrund bedenklich. Eingebettet in die modernen Bordsysteme ist bei entsprechender Gestaltung praktisch die gesamte automobile Wertschöpfungskette in der Lage, unbegrenzt Daten über das Fahrzeug und das Fahrverhalten zu gewinnen.

Der europaweite Versichererverband Insurance Europe hat offiziell Interesse daran geäußert, dass Versicherungsunternehmen Zugriff auf eCall-Daten ihrer Kunden erhalten, was theoretisch der Erstellung spezifischer Risikoprofile dienen könnte. Aufgrund der Intransparenz der eCall-Technologie (das Ausmaß der Datenaufzeichnung wird seitens der Hersteller nicht publik gemacht) sehen Experten die Freiheit des Autofahrers gefährdet.[3]

Zum Vergleich der alte Beitrag, als ich meinen letzten Artikel machte –>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ECall&oldid=127245504 Es wirkt fast, als hätte man meine damaligen Bedenken eins zu eins übernommen.

Ähnlich wie bei Apple oder Android, werden unzählige überflüssige Gadgets den neuen Markt erobern. Der Mensch und seine Privatsphäre werden zu einer Ware und die Folgen sind nicht absehbar. Wozu soll man Menschen noch einen Chip implantieren, wenn die sich selbst verwanzen und verwanzen lassen ohne den geringsten Widerstand? Es ist alles einfach nur noch absurd.

Carpe diem

[1] http://www.iknews.de/2014/02/01/ecall-der-schnueffler-als-beifahrer/
[2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/EU-Parlament-beschliesst-Auto-Notruf-eCall-2626174.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/ECall


11 Responses to eCall: Back to the future – die totale Überwachung

  1. Herbert Ludwig sagt:

    Die totalitäre Natur dieser Brüsseler Krake offenbart sich immer mehr. Sie ernährt sich nicht von der Demokratie, sie täuscht sie nur vor, die in Brüssel und Straßburg noch weniger vorhanden ist wie in den Nationalstaaten.

    Was heute als „Demokratie“ bezeichnet wird, entpuppt sich hinter der Fassade scheindemokratischer Abläufe in Wahrheit als eine Diktatur einer neuen privilegierten Schicht. Diese führt ihren Herrschaftsanspruch auf „freie, gleiche und geheime Wahlen“ des Volkes zurück, die deswegen als das zentrale Ritual einer „freiheitlichen Demokratie“ regelmäßig medienwirksam gefeiert werden. Mit diesen ständig gebrauchten inhaltsleeren Phrasen und Ritualen wird das Bewusstsein der Menschen eingelullt und die Illusion erzeugt, sie könnten so „demokratisch“ Einfluss auf die gesellschaftlichen Ereignisse nehmen. So realisieren sie nicht, dass sie mit der Wahl ihrer Vormünder die eigene Freiheit und Selbstbestimmung abgeben, dass per Gesetz und Verordnung ihr Leben weitgehend von außen fremdbestimmt wird. Dadurch durchschauen die Menschen auch nicht, wie diese herrschende Elite selbst auch nur Instrument in den Händen der hinter ihr stehenden Macht des Geldes ist, die sie im Sinne ihrer weltweiten Interessen beeinflusst und lenkt.

    Siehe:
    http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/06/01/die-steigerung-der-demokratischen-diktatur-in-der-eu/

  2. Zitat: „Wozu soll man Menschen noch einen Chip implantieren, wenn die sich selbst verwanzen und verwanzen lassen ohne den geringsten Widerstand?“

    Das kommt auch noch – und die Leute werden dafür Schlange stehen, denn man wird ihnen erzählen, dass dieser Chip lebensrettend sein kann, da er ein Reanimationsgerät eingebaut hat.
    Das man das dann auch andersherum benutzen kann, darauf kommen die Idioten in der Schlange natürlich nicht.

    Oh schöne gruselige neue Welt …

  3. … ich tendele zwischen Mitleid, Wut und Lauten Lachen hin und her – ich weiß echt nicht, wie ich mich entscheiden soll.

    eCall – ein Glück, dass ich nur noch Sohlen- und Fahrradreifenabschleifer bin.

    Aber bestimmt kommt für Fußgänger und Fahrradfahrer auch noch irgend ein Hammer – ich trau den jetzt alles zu.

  4. Ice-Dealer sagt:

    @Herbert Ludwig: Zentralisierung von Macht bedeutet , dass es immer „einfacher“ und zugleich „lukrativer“ wird , die Personen zu beeinflussen. das ist ein inhärentes Problem von zentralen Strukturen

    Zur Geschichte einfach hier lesen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/ECall#Geschichte

    Also wieder mal eine grandiose Deutsche Erfindung..

    Mit der fortschreitenden Digitalisierung ist es eben viel einfacher solche System zu etablieren.

    ganz unabhängig von Verschwörungstheorien ist das ein systematisches Problem. wir können immer mehr Daten und Informationen maschinell sammeln und verarbeiten – und dies kommt an immer weniger stellen zusammen..

    wie schon erwähnt ist aus meiner sicht hier keine Lösung in Sicht. Auch wenn wir es schaffen ein Datenrecht zu etablieren (was ich nicht im Ansatz sehe), wird dies keine Lösung sein – es gibt so viele Gute Gründe weiter zu sammelk nund auszuwerten..

    wenn wir freiheit wollen bedarf es einem radikalen ansatz..

    http://de.wikipedia.org/wiki/Begriffe_der_Dune-Zyklen#Butlers_Djihad

  5. Statler sagt:

    Hallo zusammen,

    eCall bringt in Sachen Ueberwachung mittlerweile keine Steigerung mehr, pro Fahrzeuginsasse ist aktuell quasi ein Handy an Bord. Hinzu kommen die Mautscanner auf den Autobahnen.
    Damit lassen sich beliebige Personen schon jetzt lueckenlos verfolgen. Man kann sogar herausfinden, wer bei wem im Auto sitzt.

    Nun ist es aber so, das niemand gezwungen wird, mit einem Handfy rumzulaufen. Im Gegenteil, Menschen geben viel Geld fuer ihre pers. Wanze aus und sorgen liebevoll fuer deren staendige Betriebsbereitschaft.
    Wer ist Schuld, der Dealer oder der Abhaengige ?

    Jeder, der das moechte, kann auch heutzutage noch vollkommen analog leben. Kein Handy, Bargeldnutzung, Bargeld am Schalter abheben, keine aktiv kommunizierende Elektronik im Haushalt etc.

    Man wird auch nicht in das Internet gezwunge! Aber mal ehrlich, wer koennte sich vorstellen, ohne einen Netzzugang zu leben?

    Wer konsequent ohne Mobilfunk leben moechte, wird Moeglichkeiten finden, das eCall System zu deaktivieren, vermutlich geht das recht simpel mit einem analog arbeitendem Seitenschneider.
    Allen anderen ist das vermutlich voellig egal, eine Wanze mehr an Bord macht den Braten nicht fett.

    Die Intention hinter eCall ist vermutlich das sich daraus ergebende Geschaeftsmodell. Ist ein Auto erstmal OnLine, koennen jede Menge kostenpflichtige Dienste angeboten werden. Hier wittern die Akteure einen Milliardenmarkt. Der klassische Mobilfunkmarkt ist mittlerweile gesaettigt, neue Betaetigungsfelder muessen gefunden werden.

    Gruss

  6. … Fahrradfahrer – ach ja – da war ja was – Helmpflicht – dann kann auch das eCall gleich eingebaut werden mit kombinierten Mautsystem, aber natürlich nur, damit der Rettungsdienst/Straßenreinigung weiß, auf welcher Straße man Breitgefahren mit dem Fahrrad liegt. 😆

    Und der Spezialakku im Helm kann dann nur kostenpflichtig an der Tanke aufgeladen werden, dann ist auch der Fahrradfahrer endlich vollständig in ein Abhängigkeitssystem eingebunden – kann ja nicht angehen, dass die Drahteselakrobaten einfach so frei und unkontrolliert rumfahren wie sie wollen. 😆

  7. … oh man – schönes Wetter – ich geh jetzt auf mein Acker – ohne eCall – abreagieren – Unkraut rausreißen – Regenwürmer anbrüllen – Ameisen erschrecken …

  8. Mantus sagt:

    Na mal schauen wenn das in meinem neuem Auto später mal drin ist. Gibt sicher mittel und wegen, dieses System zu deaktivieren oder ganz zu zerstören. Es bleibt abzuwarten, wie die Gesetze genau aussehen. Ärgerlich ist es in jedem Fall.

  9. Jens Blecker sagt:

    Das wird mit Sicherheit strafbar, aber genau das sind jetzt die Dinge die technisch versierte Menschen erörtern müssen. http://www.iknews.de/2015/04/29/buergerpflicht-digitale-selbstverteidigung/

  10. Habnix sagt:

    Ja dann muss man dieses Notrufsystem eCall so bauen das es wie der Airbag funkioniert.

    Das heist also, dass erst bei einem Unfall durch Mechanische Einwirkung das Gerät erst scharf ist.

    Erst dann darf gesendet werden, alles andere ist Überwachung Hoch ³

    Genau so sollten die Anforderungen an die Hersteller sein,ansonsten muss sich der Bürger selbst behelfen.

    Wer findet zuerst die Sende/Empfangs Antenne und deckt sie hermetisch so ab, das sie erst bei einem Unfall in Aktion tritt.So wie es auch sein soll. 😉

    Ob es Strafbar ist, wenn es erst im Notfall aktiv wird?

    Ich werde hin ghen, wenn es Nachrüstbar ist und auch für alte Autos sein sollte, den Verkäufer fragen ob es genau wie ein Airbag funktioniert und wenn er verneint, dann sag ich nee und wenn mich die Polizei anhält, dann sag ich das kein Passendes Teil zu kaufen war.

    Hab das auch gestern in Facebook gepostet und bis jetzt keine Antwort darauf und ich wette in aller Ewigkeit wird es darauf kein vernünftige Antwort aus Facebook kommen.Das heist auch das der Arabische Frühling der angeblich mittels Facebok ausgelöst wurde, ein Märchen aus 1000 und einem Geheimdienst kommt.

    Das sind hier unsere Hoffnung als Infokrieger an der Infofront.

    Mein lieber Herr Gesangsverein, das hätte ich mir nie träumen lassen das die Menschheit sich die Chance zur Freiheit so gleichgültig verstreichen lässt oder die Elite hat das Internet so Total im Griff.Aber nein die Elite hat das Internet nicht so Total im griff. Hab auf der Arbeit nen Test genmacht und es stellt sich tatsächlich heraus das es pure Bequemlichkeit ist.Wenn ich auf nem Stuhl gesessen hätte, ich wäre fast vom Stuhl gefallen.

    Wofür werden dann die ganzen Terror Inszenierungen gemacht, wenn die das gar nicht bräuchten?

  11. chris123 sagt:

    Es gibt den Begriff navwar, steht für „navigation warfare“. Ein GPS-Jammer z.B. ist ein kleines Gerät was man in das Auto legt, was das GPS Signal praktisch so im Nahbereich stört, dass es nichts mehr aus dem Positionsempfang per GPS wird. Diese US Drohne die der Iran runter geholt hat, war wohl ein klassisches navwar Beispiel. Medwedjew geht in seiner berühmten Rede zur Raketenabwehr und den Konsequenzen auf entsprechende navwar Konsequenzen ein. Inzwischen wird das US GPS in Russland nicht mehr unterstützt, wenn nicht sogar bewusst gestört. War eines der ersten Reaktionen auf den Sanktionskrieg.

    Das eCall wird aber genauso wie ein Handy per Triangulation über das Mobilfunknetz zusätzlich lokalisierbar. Denke aber, dass ist eher ergänzend zu verstehen. Auch ein iPod oder MacBook Air ohne Handyfunktion kann seine Position nur aus den WLAN Netzen in der Nähe ermitteln. Auch dann, wenn das WLAN noch gar keine Verbindung hat und noch gar keine IP gezogen wurde. Und auch mit nicht korrekt rückverfolgbarer IP ermitteln diese Geräte Deine Position korrekt. Aber das ist ungenau.

    Und damit kommen wir zum eigentlichen Punkt, den wirklichen Verwendungszweck. Und dabei ist eben ein GPS / Galileo Empfang doch wichtig. Und Galileo / EGNOS rühmt sich für ihre überlegene Genauigkeit.

    Es geht letztendlich um den Punkt auf dem unsere Politiker die ganze Zeit rumreiten: Die MAUT FÜR ALLE. Das wird zwar immer irgendwie hingetrickst, dass es anders rüber kommt, aber unter dem Strich geht es um ein EU-weit einheitliches Mautsystem auf Basis von eCall und dem neuen europäischen Galileo Satellitennet. Es geht um eine streckenabhängige elektronische Mautabrechnung über ganz Europa.

    Die neue Galileo Satelliten Empfänger ersetzen dann im nächsten Update die derzeitigen US GPS Empfänger bzw. ergänzen die wie es bei den russischen GLONASS Geräten oft im dualen Betrieb GLONASS / GPS der Fall ist.

    Und der CIPURSE Chip muss doch auch endlich mal flächendeckend zum Einsatz kommen. Sein Ursprung liegt doch genau da drin. Das geht doch nicht, dass man ständig neue Dinge für das Himmelreich auf Erden entwickelt und dann refinanziert sich das nicht. Wenn man so viele Milliarden und aber Milliarden irgendwo reinsteckt, dann ist das doch nicht charitativ zu verstehen. Die Hersteller dieser Lösungen beschreiben uns doch permanent wie es gehen soll und was sie vorhaben. Man muss doch nur ihre Aussagen lesen. Dass sie ihre Ambitionen dann auch refinanziert sehen wollen bzw. mehr noch „daran richtig verdienen wollen“, ist auch logisch, gell?

    Einfach mal eine einfache Frage: Wie hat damals das Internet angefangen. Worum ging die erste RFC? Es ging um den sog. IMP, dem Intermessaging Prozessor. Unterm Strich kann man sagen den Router:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Interface_Message_Processor

    Seht das Automobil einfach als Euer Haus an. Der eCall ist der Router für die car-to-x Kommunikation. Auch damals hat es klein angefangen und so ist das auch mit dem eCall. Klein fängt man an und gross endet es dann. Die WLAN Antennen heutiger moderner Router können sogar Bewegungen in der Wohnung feststellen. Und die Provider mieten doch gerne diese Geräte um auch ganz hautnah beim Kunden „serviceorientiert“ arbeiten zu können. Und „serviceorientiert“ ist „alternativlos“ und eigentlich doch wunderbar.

    Aber zurück auf die Maut und die Störung von Signalen. Der Betrieb von Radarwarngeräten ist verboten, richtig? Glaubt Ihr man kann keine „Nav Warrior“ ermitteln. Also, die Frage erübrigt sich. Wer technisch das System angreift, bekommt in Zukunft Sonderbehandlung. Das habe ich ja schon ausgiebig ausgeführt.

    Aber zurück zum praktischen. Geht mal zu einem LKW Fahrer oder dem Speditionsfachmann und sprecht den man auf die OBUs (digitale Fahrtenschreiber) an und wie die in den LKWs ausgelesen werden. Lasst Euch mal erklären was da so alles drauf gespeichert wird, was da die Nachweispflichten sind, die Verwarnungen, die Strafen und wie da die Zukunft aussieht. Die LKW Fahrer dürft Ihr als Vorreiter sehen. Sie stehen schon unter extremer Kontrolle. Und bei denen läuft das System ja schon. Das will man jetzt auf alle fahrenden Bürger ausdehnen. 2018 wird bei den LKW Fahrern die Kontrolle geändert. Die neuen OBUs haben eine Funkverbindung zum Polizeiauto. Die Polizei muss also nicht mehr mühsam den LKW anhalten, kontrollieren und das Notebook an die OBU zum Auslesen anschliessen, sondern das vorbeifahrende Polizeiauto führt einen „Speed Check“ over the air durch. Es gibt anscheinend ab 2018 eine neue Ampel im Polizeiauto und die zeigt eben an: grün für ok, orange für Warnung und rot für schwere Verfehlungen. Wenn also ein LKW rot anzeigt, können sie konkret den rauspicken und müssen sich nicht mehr um die leichten Fälle zu kümmern. Und das erkennen sie bei den neuen Systemen schon im Vorbeifahren.

    Also, seht die LKW Fahrer als Vorreiter. Die müssen das alles heute schon über sich ergehen lassen. Ihr seit als nächste dran. Mautabrechnung, Logging, Verkehrsverstösse over the air, car-2-x Kommunikation (x steht für Platzhalter oder Infrastruktur, gibt übrigens inzwischen schon ein eigenes standardisiertes Protokoll) usw. Also alles wunderbare Dinge die Euch da europaweit erwartet. Steht e wirklich für Emergency oder eher für Europa. Also Europa-Call?

    Aber versteht das nicht falsch: Diese Leute meinen WIRKLICH UND EHRLICH mit all diesen Methoden das Himmelreich auf Erden zu schaffen. Die leben in einer Welt von Prozessen und bei denen ist „alles im Griff haben“ = Totalüberwachung und Kontrolle so schön wie ein Getriebe wo ein Zahnrad ins nächste greift und nichts knirscht. Die sehen den Menschen und seine Natur dahinter nicht. Das sind Technokraten denen der Bezug zum Menschlichen total fehlt. Die menschliche Natur wird als lästig, negativ und NERVEND angesehen. Wenn es menschelt, ist es für diese Leute ein Alptraum weil Kontrollverlust. Diese „idealen Welten“ die sie da konstruieren ist ja nicht so, dass sie die verneinen. Verneinen tut IHR die. Aber die anderen himmeln das an, träumen davon, können es kaum abwarten dass es praktisch produktiv wird usw.

    Ich will einfach nur etwas die Luft rausnehmen bei manchen die hier hinter den Machern solcher „imperialen Lösungen“ so eine Art „hässliche bösartige Hexe mit Hakennase“ sehen wollen. So ist das nicht. Diese Leute sind von ihrer Ideologie völlig vereinnahmt und meinen sie machen das absolut richtige. Wenn Kritik kommt, dann werden sie eher sagen dass der Kritiker ja ein Laie sei der da eh nicht durchblick und nicht kapiert warm IHRE LÖSUNG die einzig wahre sei usw.

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